Ich werde häufig nach ein paar Stunden wieder nach Hause geschickt. Ich habe inzwischen etwa 60 Minusstunden. Ich fand nun eine bessere Stelle und habe deshalb gekündigt. Meine Chefin will die Minusstunden nun vom letzten Lohn abziehen. Darf sie das?
130 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Politik haben einen Aufruf an den Bundesrat lanciert und unterzeichnet. Die Sorge um den Schweizer Lohnschutz ist gross.
Beim Lohn ist es bekannt, bei der Altersvorsorge kaum: Das Geschlecht bestimmt mit, wer wie viel hat. Frauen in der Schweiz bekommen im Durchschnitt 37 Prozent weniger Rente als Männer. 2012 machte das 19'585 Franken aus, pro Jahr und pro Frau. work zeigt, woran es liegt.
Der ökologische Rückstand der Schweiz wird nicht kleiner, sondern grösser, weil die EU vorwärtsmacht. Sie setzt die Autoindustrie unter CO2-Druck. Die neue Umweltministerin Simonetta Sommaruga lamentiert nur, ganz im Gegensatz zum SVP-Polteri und Fuhrhalter Ueli Giezendanner.
In den letzten Jahren waren die Bedingungen für Lohnerhöhungen in der Schweiz alles andere als günstig. Der Franken wertete sich sehr stark auf. Die Konjunkturlage war auch in den Jahren nach der Finanzkrise immer wieder unsicher. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage stiegen die Schweizer Löhne in den letzten 10 Jahren um rund 10 Prozent.
Gibt es überhaupt Gewerkschaften in Osteuropa? In der Tat sind dort mit dem Mauerfall nach 1990 meist auch die früheren Staatsgewerkschaften zusammengebrochen. Es blieben oft nur abhängige Hausverbände übrig.
Die mageren politischen Jahrzehnte sind endlich vorbei: Die Klimajugend wagt den Aufstand. Weltweit. Weil es keinen Planeten B gibt. Weltweit protestieren und streiken auch die Frauen. Für mehr Lohn, mehr Zeit und für Respekt. Plötzlich ist wieder Bewegung in der Welt, Power und Hoffnung. Plötzlich wollen wieder Hunderttausende die Welt verändern. Halten eine bessere Welt für möglich: eine frauenfreundlichere, gerechtere, ökologischere und friedlichere Welt. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, existenzsichernde Renten, eine gerechte Verteilung von Haus- und Sorgearbeit, eine CO2-neutrale Schweiz bis 2030 und dass «man die Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, die Grosskonzerne und die Banken, zur Rechenschaft zieht».
Personenfreizügigkeit und Arbeitnehmerrechte gehören zusammen: Freiheit, Gleichheit und soziale Sicherheit setzen sich gegenseitig voraus. Darum darf das Prinzip «Gleiche Löhne für gleiche Arbeit am gleichen Ort» nicht verletzt werden. Die Personenfreizügigkeit mit der EU und starke flankierende Massnahmen (FlaM) gehören untrennbar zusammen. Sie stellen gemeinsam einen grossen sozialen Fortschritt für die Schweiz dar.