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Rüstungshysterie: 5000 Leopard-3-Panzer für 100 Milliarden

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EU-Länder und die Nato drehen heftig an der Rüstungsspirale. Was steckt hinter dem Irrsinn?

LEOPARD 3: Der Waffenfabrikanten-Manager freut sich schon auf einen mörderischen Gewinn für seine Aktionäre. (Foto: PD)

Es gibt keinen Systemwettbewerb mehr zwischen Russland und dem Westen. In beiden Welten bestimmen die Reichen und die Superreichen den Gang der Politik. Der Kapitalismus hat sich westlich und östlich der Oder-Neisse-Grenze durchgesetzt.

Trotzdem dreht sich die Rüstungsspirale. Anstatt eine Friedensdividende zu geniessen, rüsten der Westen und aber auch China massiv auf.

Einige Fakten müssen zum Nachdenken anregen:

  • Fakt 1: Trump gibt pro Jahr 20 Mal mehr für das Militär aus als Putin. 2019 rüstet Trump weiter auf, während Putin die Militärausgaben um 20 Prozent senken will. Weil er offenbar sein eigenes Land nicht ein zweites Mal totrüsten lassen will. So wie dies in der Ära von Ex-US-Präsident Ronald Reagan geschah.
  • Fakt 2: Saudiarabien gibt im Jahr 2018 mehr Geld für seine Armee aus als Russland. Das Ziel ist klar: Zusammen mit Israel und den USA wollen die Saudis Iran wirtschaftlich und militärisch in die Knie zwingen. Geübt wurde in Jemen. Jetzt steigt Trump aus dem Atomabkommen aus.
  • Fakt 3: Deutschland will und wird seine Rüstungsausgaben massiv erhöhen. Dies trotz oder wegen der regierenden Sozialdemokraten. Angeblich, um sich auch in Zukunft an robusten Friedensmissionen erfolgreich beteiligen zu können.
    Fakt 4: Europa versank im 17. Jahrhundert im Dreissigjährigen Krieg. ­Vergleichbares geschieht heute im Nahen Osten, vorab in Syrien. Die Geschichte wiederholt sich, aber leider nicht als Farce.

RUSSENHASSER HEIKO MAAS. Es gibt zurzeit keine nennenswerte Friedens­bewegung mehr. Die meisten der einst Bewegten und Bewegenden scheinen resigniert zu haben. Die einzig halbwegs Vernünftigen scheinen heute im Gegensatz zu den Politikern die Generäle zu sein. Amerikaner, Engländer und Franzosen bombardierten Stellungen in Syrien nur auf Voranmeldung. Damit sich alle Russen rechtzeitig in Deckung begeben können. Noch, wie lange noch?

Ein richtiger kleiner Scharfmacher ist der deutsche Aussenminister Heiko Maas. Der SPD-Mann aus dem Saarland entwickelt sich zu einem Russenhasser. Als ob die Russen nur im Ansatz die Nato-Länder gefährden könnten.

WAFFENHÄNDLER RECHNEN. Frank Haun ist der Chef von Kraus-Maffei Wegmann KMW. Dieses deutsche Rüstungsunternehmen will gemeinsam mit den Franzosen den neuen Leopard-3-Panzer bauen. Mit einer 130-mm-Kanone und mit dem ganzen zerstörerischen Chichi der nächsten Generation.

Hauns Rechnung sieht wie folgt aus: «Nehmen wir mal an: 5000 neue Kampfpanzer braucht man in den nächsten 20 bis 30 Jahren. Dass unsere östlichen EU- und Nato-Partner weiter russische Panzer nutzen wollen, glaubt wohl niemand. 5000 neue Panzer mal 15 Mil­lionen Euro, da bin ich bei 75 Milliarden. Und wenn ich über Haubitzen rede, bin ich schnell bei weiteren 40 Milliarden Euro. Wenn wir gemeinsam in Einsätze gehen, und das tun wir in allen Auslandseinsätzen, dann ist es sicher sehr sinnvoll, wenn alle dieselben Systeme nutzen und nicht jeder sein eigenes.» Früher nannte man diese ­Rüstungshysterie kritisch einen militärisch-industriellen Komplex. Heute hat sie praktisch alle Parteien und Medien erfasst.

NICHTS GELERNT. Vor 17 Jahren beschloss die rot-grüne deutsche Bundesregierung den Einmarsch in Afghanistan. Der erste Kampf galt dem Tunnelsystem von Tora Bora. Doch die langen 17 Jahre Krieg haben die Taliban nicht geschwächt. Das Gegenteil ist richtiger, wohl eher wurden sie gestärkt. Daran wird der Leopard-3-Panzer, der sich bereits in Entwicklung befindet, jedoch rein gar nichts ändern. Ausser, dass das Geld in den Kassen der Falschen klingelt.

Links zum Thema:

  • rebrand.ly/leopard3
    Noch ist Leopard 3 ein Papiertiger. Aber schon machen die Rüstungs­firmen professioneller PR für diese Tötungs­maschinen als Aldi Süd für seine Waschmittel.
  • rebrand.ly/gsoa
    Auf der Homepage der nimmermüden Gruppe für eine Schweiz ohne Armee finden sich immer wieder interessante Informationen und Positionen. Noch fehlt der Schwung, um eine breite Antikriegs­bewegung loszutreten.
  • rebrand.ly/infosperber
    Drohende Kriege lassen die Kurse der Rüstungsfirmen nach oben schiessen.

23 Kommentare

  1. EdisonCrowd

    Die Ankündigung von 5000 Leopard-3-Panzern für 100 Milliarden Euro löst eine Diskussion über Rüstungsausgaben und Sicherheitspolitik aus. Ein solch massives Beschaffungsprogramm wirft Fragen nach der Notwendigkeit, der Effektivität und den langfristigen Auswirkungen auf. Während einige die Stärkung der Verteidigungskapazitäten als unabdingbar betrachten, argumentieren andere, dass solche Ausgaben die sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse vernachlässigen könnten. Die Debatte über Rüstungspolitik und Militärausgaben ist https://maichn.com/casino/sugar-casino/ komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Interessen und Prioritäten. Was denkt ihr über solche groß angelegten Rüstungsprojekte?

  2. Mock

    Die Menschheit ist verrückt geworden anscheinend liegt es an de Genen immer wieder Krieg.
    Ich will nichts als Frieden für alle Menschen.
    Ist das so schwer anscheinend ist es so.

  3. Marc

    Lol ich frage mich wie das die Grünen machen wenn das jahr 2035 kommt ePanzer mit Panzer Geräusche und die Munition und Panzer ist aus nachwachsenden Rohstoff oder wie 😂😂🤣🤣🤣🤣

    • Detlef

      Gute Idee!!!
      Oder ist es dir lieber wenn ganze Landstriche für Jahrhunderte verseucht, verstrahlt und vernichtet werden???🙈🙈

  4. kolo

    da ein Panzer im Gefecht nur eine Überlebensdauer von 30Minuten hat, lohnt ein teurer Panzer überhaupt nicht.

    schlage vor CHINA Panzer, Preis schägt alles
    https://de.wikipedia.org/wiki/Type_99

    • chris21

      Nein die chinesischen Panzer haben für den Export eine Sollbruchstelle.

  5. David Ricardo

    Aged like fine …Milk
    Die politische Analyse des Autors ist so dermaßen falsch, wie sich dieser Tage zeigt, hoffentlich äußert er Sicht nichtmehr…

    • Wolle

      Der Meinung schliesse ich mich an. Auch da unserem saarländischen Minister Heiko Maas hier vorgeworfen wird Russenhasser zu sein. Viel mehr hat er besser als Merkel und der Autor noch in Erinnerung, dass 4 Jahre vor diesem Kommentar die Russen die Krim überfallen und eingenommen haben. Die Krönung liegt beim Autor aber in dem Satz: „Als ob die Russen nur im Ansatz die Nato-Länder gefährden könnten.“ Nun ja… der Satz ist selbserklärend wo wir heute sind, mit all den Drohungen der Russen gegenüber Natoländern. 5000 Leopard 3 werden am Ende definitv nicht ausreichen.

      • Bernd Born

        So eine Dummschwätzerei!!! Solange man sich der Kriegstreiberretorik der von den USA und ihren NATO Vasallenstaaten sowie den dazu gehörigen kriegstrunkenen Medien und Journalisten anhören muß, fällt mir nur das „hurra, wir ziehen endlich in den Krieg!“ zu Beginn des 1. Weltkrieges ein! – Dumm geboren und nichts dazu gelernt!!! Traurig aber wahr!!!

  6. Peter Brunner

    Man sollte den Schreiber dieser Zeilen zwingen seinen Text den ukrainischen Flüchtlingen an den Grenzen der Ukraine vorzulesen. Diese werden im sicher gerne erklären was „nicht gelernt“ genau heisst.

  7. Bernd

    Der Autor dieses Textes hat heute hoffentlich eine andere Meinung (der böse Westen will sich mit dem auch so braven Putin anlegen).

  8. Michael Müller

    Die Panzerarmeen des Kalten Krieges sind abgebaut. Von einst1600 Leopard2 Panzern hat die Bundeswehr heute keine 1000 mehr. Von 2800 Mardern ( Infanteriepanzer Kette ) bleiben nach der Beschaffung des Puma etwas meher als 400 Systeme. Das ist keine Aufrüstung, das ist Rüstungsabbau. Vielleicht haben wir dabei ja etwas zuviel Euphorie an den Tag gelegt. Aber selbst wenn es 1000 Panzer und 1500 Puma geben sollte ist das definitiv erheblich wenigr als noch vor 35 Jahren. Mit anderen Worten, von Rüstungswettlauf kann nicht geredet werden höchstens von einer Anpassung an die geopolitische Gesamtlage.

    • Bernd

      4500 Leo 2 hatten wird mal.

      • Detlef Dosdall

        Wir hatten 1990 genau 2150 Leopard 2, nebst 2437 Leopard 1 und ca. 600 aufgepeppten M 48 G. Geblieben sind exakt 225 Leopard 2 (A 4, A 6, A 7). Jetzt bemüht man sich, von der Industrie 125 Stück zurückzukaufen (!); dann wird die BW 350 Leopard 2 haben. Wir haben also um rund 93 %
        abgerüstet(!).

        • Mikal

          1. Leo2/A4 werden bei der BW seit 2001 nicht mehr eingesetzt, sind alle verkauft worden und wurden durch den komplett neugebauten A6 ersetzt

          2. 2015 wurde Leo2/A6 von 225 auf 328 St. im Bestand, von den 328 sind seid 2018 15 St. auf Leo2/A7 umgerüstet worden.

          3. 93% wären 209 Panzer, also müssten wir 434 Panzer haben, haben wir aber nicht

          4. vom Marder gibt es nur 78 St. diese restlichen 78 St. werden bis 2030 durch den PUMA ersetzt

          5. vom PUMA sind 266 im Bestand, bis 2030 werden die restlichen 84 St. ausgeliefert

          Zitat von Jakob Kraus: Mathematik ist wie eine Gottseligkeit und wie diese nicht jedermanns Sache.

    • Lars

      aktuell sind es nur noch 350 leopard2 Panzer und vom defekten Puma sind es auch nur bzw Glück nur 350 Stück.

  9. Hans

    Privatizierung der Militär und Waffen, immer mehr Krieg und Zerstörung?
    Privatizirung der Schule, immer mehr Analfabeten?
    Privatizirung der Gesundheitsystem, immer mehr Kranke und zunehmende Gesundheitskosten?

  10. Peter

    Ich finde es jämmerlich, wie hier gegen USA, Nato und die Bundeswehr gehetzt wird. Indes wieder die gute alte Kritik am bösen bösen Kapitalismus (Hier als Kritik der Rüstungsindustrie vorhanden). Könnt ihr eure alten längst überkommenen Feindbilder nicht einfach mal verwerfen, oder sie zumindest verbergen? Sowas wie dieses Käseblatt hat nichts mit Menschlichkeit oder dem Kampf für Gerechtigkeit zu tun, sondern ist reine Propaganda, die kein normaler Mensch mehr ertragen kann!

  11. Christian Mandelartz

    Etwas spät … aber trotzdem:
    Ich finde diese politisch linken Propaganda Exzesse wie diesen Artikel hier immer wieder belustigend!
    Ja … das alte Feindbild NATO, USA, Rüstungsindustrie und die Bundeswehr am besten so klein wie möglich halten oder am besten ganz abschaffen … die Zeiten ändern sich, aber der linke Schwachsinn leider nie!

    Fakt 1: Die Bundeswehr benötigt mehr Geld um ihren NATO Auftrag zu erfüllen,
    Fakt 2: Die Bundeswehr benötigt neues Gerät und mehr Gerät dafür
    Fakt 3: Die Friedens Duseleien sind schön, aber gehen meilenweit von der Realität weg. Krieg gehört zur Geschichte der Menschheit sein Anbeginn aller Zeiten und auch wenn niemand Krieg will … übrigens Soldaten am wenigsten, weil die wissen was Krieg bedeutet … so ist es ein elementares Grundrecht, sich verteidigen zu können … als Mensch und als Staat.

  12. Gerhard Richter

    Nachweislich ist vollständige Wahrheit im Kräfteverhältnisse zwischen den Russen , den Amerikanern , in der Nato und mit den Chinesen den Militärexperten vorbehalten . In der Tiefe der politischen Systeme regiert noch immer das politische Kalkül der Macht und der Suche nach Überlegenheit . Die friedliche und unmilitaerisch Annäherung der verschiedenen politischen Ideologien ist nicht möglich . In jedem Fall steht die Macht der Gewalt und Kampfkraft im Mittelpunkt . Nicht politische Zusammenarbeit in der Vernunft des Lebens .

    • Rolf

      Wenn doch die Russen und ihre Verbündeten soviel besser und friedfertiger sind/ sein sollen…….macht doch Quer durch den Kontinent eine neue Mauer. Genau wie damals….wer hat gesagt in der DDR wir haben nicht die Absicht eine Mauer zu bauen?? Wer hat nachher eine Gebaut??? Dummheit stirbt leider bei gewissen Menschen nicht aus….
      Danke USA und alle Verbündeten dass ihr die Freiheit verteidigt….

      • IhrOpfer

        Ihr seit leider größtenteils nur Opfer.
        Egal ob Russland oder USA oder Nato was früher die Allierten waren ; und durch Bombenterror über 3 Millionen Deutsche Zivilisten sinnlos den Tod gebracht haben ( Royal Air Force und US Air Force ), über 10 Millionen Schwerstverletzt und 25 Millionen Obdachlos gemacht.
        Klar das waren ja die Guten die mit Kriegen weltweit den Frieden und die Demokratie verteidigen.
        Wie saublöd muss man sein um nicht zu sehen das es hier um brutale Geopolitik geht. Um Machtansprüche, um Vormachtsansprüche , um Rohstoffe und wie immer das liebe Geld.
        Dafür werden schon seit Jahrhunderten Menschen in Kriegen abgeschlachtet und es wird bei dieser dummen Menschheit wohl niemals ändern.
        Die wo Krieg spielen wollen, gehen nicht an die Front kämpfen. Nein das kann ja der Pöbel tun als Kanonenfutter.
        Ihr versteht nicht das Krieg schon immer ein

        • IhrOpfer

          Ihr versteht nicht das Krieg nie den Völkern gedient hat. Sondern immer nur den Mächtigen. Ihre Marionetten hetzen in den Medien rund um die Uhr mit ihrer Propaganda. Wir müssen dies, wir müssen das etc.
          Bullshit müssen wir.
          Ihr Unnützes Pack in Berlin, wenn ihr Kriegsgeil seit dann fährt selbst an die Front ihr Heuchler.
          Und egal ob Ost oder West , ein jedes System sieht immer den Bösewicht auf der Gegenseite.
          Wir Menschen müssen lernen uns nicht mehr verheizen und ausnutzen zu lassen . Wir sind keine Sklaven für die Eliten.
          Diese Erde ist unser Heimatplanet und es hat Niemand das Recht uns zu unterwerfen und zu befehlen wir Wir zu leben haben. Uns für ungedeckte Fiatwährung aus Baumwolle total ausbeuten zu lassen und bald bis 70 Jahre arbeiten zu gehen. Und die Superreichen immer mehr sich die Taschen füllen lassen auf unsere Kosten. Diese ganze Fakestaaten sind ohne Uns garnicht Existentberechtigt. Die sollen ihre Scheisse doch selbst machen anstatt nur das blöde Maul aufzureißen.
          Mehr können die ja nicht diese Witzfiguren.
          Also liebe Menschheit, wenn Ihr euch immer so weiter anlügen lässt und schön mitspielt. Dann werdet ihr Niemals richtig frei sein geschweige Souveränität besitzen. Ihr werdet immer Sklaven eurer Chefs sein die sich über eure Naivität und Unterwerfung totlachen.

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