Island, Toronto, Frankreich und Delémont zeigen, wie’s geht:
Aktuell

Editorial

So vergeht die Zeit

Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega am Fernsehen. Der ist aber alt geworden, denke ich. Dann bringen sie Kuba. Erstmals seit der Revolution 1959 soll auf der roten Zucker-Insel kein Castro mehr führen, sondern ein Canel, Diaz-Canel. Hoppla, schiesst es mir durch den Kopf: 1959, das ist ja mein Jahrgang. Und nochmals hoppla: Uns gehen definitiv die Revolutionäre aus. Dabei waren sie Fixsterne am linken Firmament. Fidel Castro tot, Nelson Mandela tot, Karl Marx schon länger tot. Am 5. Mai würde der wichtigste Denker der kommunistischen Bewegung 200 Jahre alt.

Endo Anaconda ‒ worksms

An Philomena Colatrella, Chefin der CSS-Krankenkasse

Schön, machen Sie sich Gedanken über die explodierenden Krankenkassenprämien. Sie fordern «Eigenverantwortung» und die Erhöhung der Mindestfranchise auf 10 000 Franken. Die wenigsten Leute könnten sich das leisten – viele haben schon Mühe, ihre Steuerrechnung zu begleichen. Den sozialen Kollateralschaden, Frau Colatrella, sollen dann wohl die Sozialämter berappen.

Das offene Ohr

Zeiterfassung: Ist ein 15-Minuten-Takt erlaubt?

Ich arbeite in einem Callcenter. Unsere Stempeluhr erfasst die Arbeitszeit im 15-Minuten-Takt. ­Komme ich zu spät, zum Beispiel um 8 Uhr 01, so bestraft mich unser Zeit­erfassungssystem damit, dass es mich erst um 8 Uhr 15 einstempelt. Ist dies erlaubt?

Riegers Europa

Sozialer Fortschritt: Eine Frage der Politik

Die meisten unserer Eltern und Grosseltern konnten in den 1950er bis 1980er Jahren noch sagen: «Unsere Kinder werden es einmal besser haben als wir.» Europa strotzte vor Glauben an den sozialen Fortschritt. Heute scheint diese Zuversicht verflogen.