Juso legen Forderungen fürs 21. Jahrhundert auf den Tisch

Generalstreik 2.0: «Das wär’s doch!»

Ralph Hug

Grosse Themen, für die es sich zu kämpfen lohnt: Das suchen die Juso aus Anlass des Generalstreik-Jubiläums.

JUSO-IDEE: Die Börse dem Spielbankengesetz unterstellen. (Foto: zvg)

Für die Juso ist es wieder an der Zeit, richtungweisende politische Forderungen aufzustellen. Wie beim Landesstreik von 1918, als das Oltener Aktionskomitee das Bürgertum mit grundlegenden Forderungen schockte (siehe oben). Im Ideenwettbewerb gingen 350 Vorschläge ein. Sie reichen von einem Verbot von fossilen Brennstoffen über die 25-Stunden-Woche und die Kollektivierung des Bodens bis zu einer allgemeinen Sozialversicherung. Manche Forderungen sind bekannt. Zum Beispiel die Mitbestimmung, das bedingungslose Grundeinkommen oder der kostenlose öffentliche Verkehr. Andere sind eher unkonventionell: etwa der viertägige bezahlte Menstruationsurlaub, das Smartphone-Verbot bis zum 12. Lebensjahr oder die Unterstellung der Börse unter das Spielbankengesetz.

FIXSTERN. Nun legt die Juso-Leitung neun ausgewählte Forderungen aus dem Katalog der nächsten Jahresversammlung im März vor: Feminismus als Schulfach, 25-Stunden-Woche, Volkspension, Boden verstaatlichen, Armee abschaffen, Gratis-Gesundheitswesen, Staatsbürgerschaft für alle, Unternehmen in Arbeiterhand, 100% erneuerbare Energien und Ressourcen. Mit der Volkspension (eine Initiative der Partei der Arbeit von 1972) und der Armeeabschaffung (GSoA-In­itiative von 1989) kommen zwei gescheiterte Anliegen der Linken neu aufs Tapet. Laut Präsidentin Tamara Funiciello sollen diese Themen die künftige Arbeit der Juso als grosse Fixsterne am Himmel leiten.

Sie rechnet damit, dass die Jahresversammlung auch andere Akzente setzen könnte. Vielleicht folgt die Basis dem Vorschlag, wieder einen Generalstreik zu machen. Die Begründung dafür lautete so: «Ein atemberaubendes Erlebnis für alle. Das wär’s doch.»


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