Aktuell

50 Jahre Frauenstimmrecht

Die Erste: Katharina Zenhäusern

1957 geschah im kleinen Oberwalliser Dorf Unterbäch ­Ungeheuerliches: 14 Jahre vor Einführung des Frauen­stimmrechts und trotz Veto des Kantons legte Katharina Zenhäusern als erste Schweizerin einen Stimmzettel in die Urne. Wie sie diesen Tag erlebt hat, erzählte sie work 2011. Drei Jahre später starb sie.

Editorial

Herrliberg first

«This is a message from Herrliberg», eine Blocher-Durchsage an die EU: So startet das fulminante Nein-Video des Gewerkschaftsbundes zur SVP-Kündigungsinitiative, über die wir am 27. September abstimmen. Eine durch und durch arbeitnehmendenfeindliche Initiative, wie SBG-Chefökonom Daniel Lampart und work-Autor Clemens Studer im Dossier aufzeigen (Seiten 10–11). Drum auch die Pointe am Schluss des Videos: «Herrliberg first, Büezer second!» In Anlehnung an den grossen Donald in Übersee: «America first!» Die Egoisten und Geld­säcke zuerst, sie nehmen alles. Die anderen sollen schauen, wo sie bleiben.

Das offene Ohr

Maurer-Lehre: Anrecht auf sechs Wochen Ferien?

Ich mache eine Lehre als Maurer. Eine Kollegin hat mir erzählt, dass sie sechs Wochen Ferien pro Jahr habe. Gemäss ­meinem Vertrag habe ich nur fünf Wochen Ferien. Meine Kollegin sagt, dass auch ich sechs Wochen Ferien haben müsste. Stimmt das?

1x1 der Wirtschaft

Personenfreizügigkeit & FLAM: besser als Kanadas Punkte

Die Personenfreizügigkeit mit den flankierenden Massnahmen (FlaM) ist ganz klar besser als das frühere Kontingentssystem mit dem Saisonnierstatut. Die Befürworter der Kündigungsinitiative zeigen aber immer wieder auf Kanada. Das dortige Punktesystem sei überlegen. Die Realität zeigt aber ein anderes Bild.

Riegers Europa

Britische Zustände? Nein danke!

In der Stadt Leicester arbeiten in der Bekleidungsindustrie 10000 Arbeiterinnen und Arbeiter zu sklavenähnlichen Bedingungen, ähnlich wie in der deutschen Fleischindustrie. Sie haben mehrheitlich keine ­Arbeitsverträge, verdienen weniger als die Hälfte des gesetzlichen Mindestlohnes, viele haben keine Aufenthaltsbewilligung. Die Behörden wissen das seit längerem, aber Kontrollen gibt es nur wenige, und die Bussen sind lächerlich tief. Trotz Corona­krise produzierten die Fabriken von Leicester weiter, wie wenn nichts wäre. Keine Abstandsregeln, keine Masken. Wer sich angesteckt hatte, musste weiter­arbeiten.