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UV-Umlüfter: Braucht es sie jetzt als Coronavirentöter?

Der Winter kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Wir werden uns immer öfter  in geschlossenen Räumen auf­halten. Je schlechter diese gelüftet werden, desto mehr Coronaviren schweben in Aerosol-Wolken durch den Raum. Schaffen Umlüfter mit UV-Bestrahlung Abhilfe?

VIRENWOLKE: Die CO2-Konzentration sollte in geschlossenen Räumen nicht höher als 800 ppm sein. Häufiges Lüften hilft, auch gegen Corona. (Foto: zvg)

Soll man mit Zuluft oder mit Umluft heizen und kühlen? Der deutsche Billigfleisch-Milliardär Clemens Tönnies kühlte seine Schlachthöfe vorab mit Umluft. Die Lüftungs­anlagen kühlten die vorhandene Raumluft und verteilten diese im ganzen Raum. Samt Bakterien und Corona­viren. Eine Schweinerei!

Technisch kann man das Pro­blem längst anders lösen.

TÖNNIES-LÖSUNG 1: Man arbeitet mit weitgehend unbelasteter Zuluft. Wenn die Abluft kälter ist als die Zuluft, entzieht man dieser Abluft sinnvollerweise mittels Platten­wärmetauscher Kälte. Im zweiten Schritt kann man diese im Sommer vorgekühlte Luft mit eiskaltem Frostschutz-Wasser weiter auf jene Temperatur abkühlen, die man zum Schlachten braucht. Funktioniert auch, wenn man Räume heizen will und muss. Nur umgekehrt.

TÖNNIES-LÖSUNG 2: Viren und Bakterien hassen das UV-Licht wie die Pest. Umgekehrt ist UV-Strahlung eine Gefahr für unsere Augen und unsere Haut. Die Lösung: Man bestrahlt die Luft abgekapselt im Umlüfter und zerstört so Viren und Bakterien, ohne die im Raum anwesenden Menschen zu gefährden.

Der Herbst steht vor der Haustür. Und der Winter kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Wir werden uns immer öfter in geschlossenen Räumen aufhalten. Je schlechter diese gelüftet werden, desto mehr Coronaviren schweben in Aerosol-Wolken unkontrolliert durch den Raum.

Den CO2-Gehalt der Luft misst man mit ppm. 400 ppm hat die Aussenluft. 800 ppm ist der Richtwert, den man anstreben und erfüllen sollte. In der allermeisten Schweizer Schulzimmern erreicht man Werte von 1200 ppm und mehr.

Was tun?

ERSTENS MESSEN: CO2-Messgeräte wurden in den letzten Jahren immer günstiger. In jedem Schulzimmer, in jedem Büro und in jedem Laden müssten die Betroffenen dank fest­installierten Messgeräten die Luftqualität überprüfen können. Und Alarm schlagen, wenn die ppm-Werte zu hoch sind.

ZWEITENS LÜFTEN: Experten gehen davon aus, dass man in nicht kon­trolliert belüfteten Schweizer Schulzimmern nach 30 Minuten Unterricht diese während mindestens 15 Minuten gut durchlüften muss. Wenn man in allen Schulzimmern der Schweiz CO2-Messgeräte aufhängt, wissen wir in Realzeit, ob die Experten recht haben. Anstatt der Schulglocke bimmelt der CO2-­Melder.

DRITTENS TECHNIK: Auf dem Markt gibt es Umlüfter, die mit UV-Strahlen bis zu 99,9 Prozent der Viren und Bakterien abtöten. Welche Geräte sind gut und leise zugleich? Welche Geräte eignen sich für Schulzimmer? Das Gesundheitsdepartement und Kantonsärzte hätten diese längst testen können. Sie müssen dies so schnell wie möglich nachholen.

Links zum Thema:

  • rebrand.ly/aerosol-uebertragung
    Es lohnt sich, diesen ausgezeichneten Artikel zu lesen. Und sich die Videos anzuschauen. Samt einem informativen «Kassensturz»-Beitrag.
  • rebrand.ly/luftreiniger
    Es gibt verschiedene Hersteller, die UV-C-Luftreiniger zu moderaten Preisen anbieten. Hoffentlich sind die Lager voll. Denn sonst kommt es nächstens zu Hamsterkäufen wie beim WC-Papier oder den Schutzmasken. Die bange Frage: Wird die Zürcher SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli – wenn Not an der Frau ist – auch gleich erfolgreich in die Produktion von Luftreinigern einsteigen?
  • rebrand.ly/virenwolken
    In diesem Artikel über Aerosole berichtet das deutschen Gesundheitsmagazins «Apotheken Umschau» hochinformativ darüber, was man gegen Virenwolken machen kann.

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