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Kolumnen

Service public für lästige Vögel: Umweltfreundliche Taubenscheisshäuser
Tauben sind Allesfresserinnen. Selbst Zigarettenstummel sind vor ihnen nicht sicher. Was oben reinkommt, kommt hinten wieder raus. Alles weder appetitlich noch hygienisch. Deutsche Städte gehen neue Wege.

Corona-Pandemie verschärft weltweit die Ungleichheit
Neben Revolutionen, Kriegen und dem Scheitern von Staaten sind Seuchen für den österreichischen Historiker Walter Scheidel die vierte zerstörerische Kraft, die im Laufe der Geschichte Ungleichheit verringern konnte.

Magnetschwebebahn Maglev: In zehn Stunden von Berlin nach Peking? Vielleicht.
China demonstriert Spitzenleistungen beim Ausbautempo des Hochgeschwindigkeitsnetzes. Jetzt will es Europa mit der neuen Magnetschwebebahn Maglev mit 600 Kilometern pro Stunde um die Ohren sausen. Das ist möglich, weil China beim deutschen Transrapid abgekupfert hat.

Menschenjagd
Jean Ziegler über die Schweizer Beteiligung an der EU-Flüchtlingsabwehr.

Alles ist möglich
In diesen Zeiten ist alles möglich: plötzlich exponentielles Wachstum der Ansteckungen, plötzlich Mutantenviren, plötzlich 2000 Tote an einem einzigen Tag. So geschehen in Brasilien. Dessen neofaschistischer Präsident Jair Bolsonaro ist ein Corona-Leugner und zieht jetzt auch noch gegen die Corona-Impfung in den Krieg. Bereits drei Gesundheitsminister hat er erledigt, der vierte folgt sogleich. Plötzlich ist alles möglich, denn die Pandemie hat unser ganzes Leben verändert. Wir gehen uns aus dem Weg, wir tragen Masken, das Feierabendbier war gestern, die Ferien sind am Nimmerleinstag, wenn überhaupt. Ist Kurzarbeit, ist Homeoffice, sind Schnelltests, Spucktests, sind plötzlich ganz viele neue Wörter da – und weder Parties noch Grossdemos. Wegen Corona streiken die Metaller in Deutschland mit den Schuhen. Dort, wo Siemens Stellen abbauen möchte, stellen sie sie vors Werkstor: Tausende Turn-, Arbeitsschuhe und rosa Gummistiefel.

Die Nationalbank-Milliarden gehören dem Volk
Die kumulierten Gewinne der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich in den letzten Jahren auf die unglaubliche Summe von 176 Milliarden Franken angehäuft.

Wille und Wahn
Seit Monaten müssen sie mit einem Fünftel Lohn weniger auskommen: die Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter. Für die Coronakrise können sie nichts, aber die Kurzarbeitsentschädigung der Arbeitslosenversicherung übernimmt in der Regel nur 80 Prozent des Lohnausfalls. Für Serviererin Laura García Soler heisst das minus 600 Franken im Monat. Seit Dezember lebt sie von 2800 Franken. Netto! Sogar fürs Benzin reicht’s jetzt nicht mehr. Weil sie noch ihre Eltern in Spanien unterstützt. Und weil Soler auch kein Trinkgeld mehr macht. Bis zu 1000 Franken im Monat zusätzlich können das sein.

Danke, Urs!
Jean Ziegler über den Soziologen, Schriftsteller und Künstler Urs Jaeggi.

Kopfstand bei den Windrädern: Schafft der 90 Jahre alte Horst Bendix die erste deutsche Sprunginnovation?
Der deutsche Ingenieur Horst Bendix war in der DDR eine grosse Nummer. Nach der Wende erfand er sich neu und versucht seit Jahrzehnten, bis zu 400 Meter hohe Windräder zu entwickeln, um die in diesen Höhen stärker und weit gleichmässiger wehenden Höhenwinde zu ernten. Möglich dass er jetzt kurz vor dem Durchbruch steht.

Der Mensch ist, was er isst
Was essen die Bauarbeiter eigentlich zum Zmittag? Diese Frage poppte plötzlich an unserer Redaktionssitzung auf. Es folgten vier weitere Fragen: Kochen ihnen die Frauen heutzutage noch vor? Holen sie sich was beim Takeaway? Oder gehen sie in die Beiz? Und wenn sie das vor dem Lockdown taten, was machen sie jetzt? work-Autor Johannes Supe schaute ihnen in die Teller und schrieb dann den grossen Bau-Zmittag-Report. Da ist zum Beispiel Stipa K. (59), der auf der Baustelle am Thuner Bahnhof baut. Heute isst er Penne al ragù. Im Tupperware. Vorgekocht von seiner Frau. Dabei war der Maurer selber mal Militärkoch. Musste 1000 Männermäuler stopfen. Oder Polier Fritz I. (58): Heute isst er Bohnen, Wienerli und Spiralen. Er hat selber vorgekocht.

Covid-Pandemie: Besorgniserregende Unterbeschäftigung
Die Coronakrise hat die Arbeitswelt brutal getroffen. Rund 50'000 Personen sind arbeitslos geworden. Mehrere Hunderttausend Arbeitnehmende sind in Kurzarbeit. Im Januar 2021 dürfte die Unterbeschäftigung bei deutlich mehr als 10 Prozent liegen.
