Eine Kassierin in Weltuntergangsstimmung. Ein Metallarbeiter mit Karaoke- und Alkoholproblem. Zwei Liebende, die sich finden – auf Ab- und Umwegen. Das ist das neuste Meisterwerk des finnischen Kultregisseurs Aki Kaurismäki.
Es begann schon vor einiger Zeit, doch nun häufen sich die Anzeichen. Da war diese Frau im Supermarkt, die kopfschüttelnd das Olivenöl wieder ins Regal zurückstellte und dazu murmelte: «Das isch z tüür.» Da war dieses Video («20 Minuten») über eine Familie: zwei Kinder, beide Eltern zu 100 Prozent berufstätig, Einkommen 8500 Franken. Am Ende des Monats bleibt ihnen: nichts. Da sind diese Kommentare zu Artikeln über die Teuerung & Co.: «am Ende des Monats lasse ich eine Mahlzeit pro Tag aus» oder «ich überlege mir, einen zweiten Job zu suchen» …
LÄPPISCH. Im Jargon heisst das Kaufkraftverlust, Teuerung, Inflation … zu schweizerdeutsch: es geht ans Läbige. Und zwar deshalb, weil die Löhne nicht mit den Kosten Schritt halten. Zum Beispiel die Krankenkassenprämien: Seit 1997 sind die Prämien um 142 Prozent gestiegen, die Löhne hingegen um läppische 15 Prozent (die eindrückliche Grafik finden Sie hier). Oder die Mieten: Der Gewerkschaftsbund hat berechnet, dass die Mieten bis Ende 2024 um bis zu 8 Prozent steigen werden. Und das, obwohl viele Arbeitnehmende für 2023 nicht einmal den Teuerungsausgleich erhalten haben.
«Wir haben die gestiegenen Energiekosten vollumfänglich an die Kunden weitergegeben», gab Clariant-Chef Conrad Keijzer letzten Oktober gegenüber der NZZ unumwunden zu.
Ich bin als Coiffeuse angestellt und mache mich auf Anfang Dezember selbständig. Da ich im 4. Dienstjahr bin, beträgt meine Kündigungsfrist laut Arbeitsvertrag und Gesamtarbeitsvertrag 2 Monate.
Für alle das richtige Outfit finden und noch Zeit haben für einen Schwatz: das ist Filialleiterin Karin Briggen. Am meisten gelernt, sagt sie, habe sie als Unterwäscheverkäuferin.
Mit dem Lehrbeginn ändert sich einiges: Jetzt sagt die Chefin oder der Ausbilder, was zu tun ist. Aber längst nicht jeder Auftrag muss einfach stillschweigend hingenommen werden. work sagt, was in der Lehre erlaubt ist – und wie du für deine Rechte einstehen kannst.