20 000 Menschen setzten am 16. September auf Berns Strassen ein deutliches Zeichen gegen die Kaufkraft-Krise, unter der die Mehrheit in diesem Land wegen Arbeitgeber-Ideologen und bürgerlicher Parlamentsmehrheit leidet. Gut gelaunt und kämpferisch traten sie ein für höhere Reallöhne. Für den vollen Teuerungsausgleich auf Löhnen und Renten. Und für mehr Prämienverbilligungen.
Der historische Streik in der Autoindustrie steht für die Renaissance der US-Gewerkschaftsbewegung. Sie wird von einer ungeduldigen Basis angetrieben.
Der Mindestlohn für Reinigerinnen und Reiniger steigt im nächsten Jahr um drei Prozent. Aufgrund der Teuerung sogar um mehr als ursprünglich ausgehandelt.
Eine Woche lang haben 40 Trucker am Rastplatz Gräfenhausen das Essen verweigert. Weil ihr Chef ihnen den Lohn nicht bezahlte. Nun deutet sich im Konflikt um ausstehende Lohnzahlungen eine Lösung an.
Der Lohn ist miserabel. Und wird noch weiter gekürzt, wenn jemand zu lange krank ist. Mit einer Protestpause machten die Zalando-Auspackerinnen klar: Sie haben genug.
Wie die Bäume ihr verdorrtes Laub, verlieren die Versicherten langsam, aber sicher die Nerven. Denn sie geht wieder los, diese ohnmächtige Suche nach dem «besseren» Angebot, im Namen eines verordneten Glaubens an die «Marktkräfte». Dabei müssen die 49 Krankenversicherer im Obligatorium per Gesetz alle dasselbe anbieten. Zugegeben, die schiere Menge an Anbietern war auch schon mal schlimmer: 1903 waren es über 2000, 2014 immerhin noch 60. Doch die Bemühungen um eine Einheitskrankenkasse sind schon zweimal an der Krankenkassenlobby mit ihren Werbemillionen gescheitert. Deshalb ist und bleibt es nervenaufreibend. Und treibt die Kosten zusätzlich in die Höhe: Nach der letztjährigen Ankündigung der steigenden Prämien sind die Werbekosten der Krankenkassen von ungefähr 62 Millionen auf 100 Millionen gestiegen. Obendrauf kommt der Schock über die Prämienerhöhung von durchschnittlich 8,7 Prozent.
NONSENS. Offiziell begründet der Krankenkassenverband Curafutura diesen massiven Anstieg damit, dass die Prämien die Kosten nicht mehr decken würden. Die Zahlen zeigen aber: 2022 flossen durchschnittlich 3760 Prämienfranken pro Kopf an die Kassen. Für die Leistungen gaben sie jedoch nur 3707 Franken pro Kopf aus. Anders ausgedrückt: Die Bevölkerung bezahlte mehr, als ihre medizinische Versorgung tatsächlich kostete. Ähnlich 2021: Die Kassen bezahlten Kosten von 3627 Franken pro Kopf, nahmen aber mit den Prämien 3788 Franken ein. Und ab mindestens 2011 zeichnen die Zahlen vom Bundesamt für Statistik dasselbe Bild.
Rumänien zeigt, wie die Länder in Europa die Gesamtarbeitsverträge (GAV) stärken können. Das jüngste rumänische GAV-Gesetz ist ein Wegweiser für ganz Europa.
Auch die Familien leiden unter den Arbeitsbedingungen in der Elektrobranche. Marianne Bertsch-Junger aus Bern hat genug davon – und protestiert mit ihrem Elektriker-Mann am 7. Oktober in Zürich.