Die Kaufkraft-Kundgebung der Gewerkschaften war ein grosser Erfolg
Aktuell

Mehr Artikel

Die Kaufkraft-Kundgebung der Gewerkschaften war ein grosser Erfolg
Rauf mit Löhnen und Renten, runter mit dem Prämien!

20 000 Menschen setzten am 16. September auf Berns Strassen ein deutliches Zeichen gegen die Kaufkraft-Krise, unter der die Mehrheit in diesem Land wegen Arbeitgeber-Ideologen und bürgerlicher Parlamentsmehrheit leidet. Gut gelaunt und kämpferisch traten sie ein für höhere Reallöhne. Für den vollen Teuerungsausgleich auf Löhnen und Renten. Und für mehr Prämienverbilligungen.

Editorial

Jetzt wird’s zu bunt!

Wie die Bäume ihr verdorrtes Laub, verlieren die Versicherten langsam, aber sicher die Nerven. Denn sie geht wieder los, diese ohnmächtige Suche nach dem «besseren» Angebot, im Namen eines verordneten Glaubens an die «Marktkräfte». Dabei müssen die 49 Krankenversicherer im Obligatorium per Gesetz alle dasselbe anbieten. Zugegeben, die schiere Menge an Anbietern war auch schon mal schlimmer: 1903 waren es über 2000, 2014 immerhin noch 60. Doch die Bemühungen um eine Einheitskrankenkasse sind schon zweimal an der Krankenkassenlobby mit ihren Werbemillionen gescheitert. Deshalb ist und bleibt es nervenaufreibend. Und treibt die Kosten zusätzlich in die Höhe: Nach der letztjährigen Ankündigung der steigenden Prämien sind die Werbekosten der Kran­kenkassen von ungefähr 62 Millionen auf 100 Millionen gestiegen. Obendrauf kommt der Schock über die Prämienerhöhung von durchschnittlich 8,7 Prozent. NONSENS. Offiziell begründet der Krankenkassenverband Curafutura diesen massiven Anstieg damit, dass die Prämien die Kosten nicht mehr decken würden. Die Zahlen zeigen aber: 2022 flossen durchschnittlich 3760 Prämienfranken pro Kopf an die Kassen. Für die Leistungen gaben sie jedoch nur 3707 Franken pro Kopf aus. Anders ausgedrückt: Die Bevölkerung bezahlte mehr, als ihre medizinische Versorgung tatsächlich kostete. Ähnlich 2021: Die Kassen bezahlten Kosten von 3627 Franken pro Kopf, nahmen aber mit den Prämien 3788 Franken ein. Und ab mindestens 2011 zeichnen die Zahlen vom Bundesamt für Statistik dasselbe Bild.