
Künzi streikt!
Sandra Künzi lebt und büglet in Bern. Sie mag Jassen, Schafe, Feuer und Bier. Sie hat sich und uns auf den Frauenstreik vom 14. Juni 2019 vorbereitet: Ahoi!
— Hey, nume nöd ins Bockshorn jagen lassen vo de Grossverdiener! Am 14. Juni kann jedi Frau auf irgendeine Geissart streiken, sogar beim Schaffen. Man kann zum Beispiel den ganzen Tag lang immer «Määh!» statt «Ja» sagen. Oder nimm einen pflegebedürftigen alten Mann im Rollstuhl mit zur Arbeit, weil du einfach niemand anderen gefunden hast, der ihn betreuen kann: «Chef, können Sie mir mal helfen, meinen alleinstehenden, dementen Onkel auf die Rampe zu hieven?» mehr zu «Für mehr Määh»
— Ich hab gedacht, hey, in einem Monat ist schon der Frauenstreik, ich muss mal chli üben. Also bin ich go schaffe, aber ohne zu schaffen. Ich sass einfach neben der Maschine, die ich nicht bediente. Chantal musste meine Büez machen, was ihr gefiel, weil sie will ja schon lang chli mehr Verantwortung. Aber unser Flachbildschirm von Chef hat keine Ahnung von Personal. mehr zu «Künzi streikt für den «Blick»»
— Stellen Sie sich mal vor, Sie wären Prostituierte! Also keine Afängerin, sondern eine gestandene Berufsfrau mit viel Erfahrung. Und dann kommt so ein Schnurri und erklärt Ihnen live am Fernsehen, dass Sie wohl eine schlimme Kindheit hatten, sonst wären Sie ömel nicht Prostituierte geworden. Ein sendungsbewusstes Mannli, das alles besser weiss, weil … äh, wieso eigentlich? mehr zu «Gegen Einhörner»
— Im Tram sagte ein Mann einem andern Mann, er habe würkli gnueg von diesem Genderzeug und diesem MeToo-Seich, und dann noch Frauenstreik, das sei doch alles nur ein Luxus-Getue von ein paar verwöhnten Emanzen. Man habe heutzutage ganz andere Probleme als das. Und von wegen Benachteiligung, hah! mehr zu «Für mehr Weicheier»
— Die haben einen jungen, toten Wal gefunden, der hatte 40 Kilo Plastic im Bauch. Mir persönlich wär’s lieber, wenn das viele Plastic im Menschen wär statt im Wal. Aber dann tun mir die Frauen doch leid, die so aufgespritzte Lippen haben und chugelrunde Brüste fast am Hals oben. Dasch doch komisch. Ich glaub, es heisst plastische Chirurgie wegen dem Plastic. Es gibt so viele Schönheits-OP wie noch nie, vor allem bei jungen Frauen. Wieso wollen immer mehr junge Frauen als läbige Barbies rumlaufen? Dasch doch gaga. mehr zu «Für plasticfreie Frauen»
— Gestern Abig kam mein Nachbar Pfeuti zu mir und war ganz aufgeregt. Sein Mami sei im Spital, Oberschenkelbruch, mit 71, aber sie könne nur sechs Tage bleiben, dann müsse sie raus, eine Riesensauerei für so eine alte Frau. Ich machte zwei Biere auf. Sie könne natürlich nicht heim, und was jetzt? Er sei doch ein Einzelkind! «Keine Ahnung», sagte ich. Pfeuti stöhnte. mehr zu «Gegen Pfeutis Pflege-Pläne»
— Habt ihr amigs auch dökterlet? Ja gäll! Aber «pflegerlet» habt ihr sicher nie. Dabei gibt’s viel mehr Pflegerinnen als Dökter, aber sie verdienen viel weniger. Und haben komische Arbeitsbedingungen. Meine Freundin Schaggä (kommt von Jacqueline), die ist Pflegerin, also Pflegefachfrau, in einem Riesenspital. mehr zu «Für die Pflege der Pflege»
— Meine Nichte (7) hat jetzt einen Lehrer als Lehrerin, also en Maa. Dasch es Züüg, weil es gibt an der Schule öppe 20 Lehrerinnen und nur einen einzigen Lehrer. Den Herrn Ineichen. Er kommt mit dem Skateboard und tschuttet 2. Liga. Meine Nichte findet ihn vor allem deshalb ok, weil sie jetzt das Guete-Morge-Lied nicht mehr so höch singen müssen. mehr zu «Für mehr Primar-Männer»
— Mein Lieblingslied ist Sinas Song vom Sohn vom Pfarrer mit «schiine Öigä». Und weil es der Sohn vom Pfarrer ist, ist das ganze «Beriäru und Värfiäru» (Berühren und Verführen) natürlich noch viel aufregender als bei Normalsterblichen. Sina singt das so gut, dass man sofort gern dabei wär. mehr zu «Für Geld statt Pralinés!»