
Bärtschi-Post
Katrin Bärtschi ist Briefträgerin in Bern, Gewerkschafterin und work-Kolumnistin.
— Es ist Frühling, wenn auch ein kalter Wind weht und kein Regen fällt. Noch letztes Jahr hatte die Briefträgerin aus verschiedenen Gründen für dieses Jahr lange Frühlingsferien eingegeben. Diese begannen gleichzeitig mit der bundesrätlichen Ausrufung des «ausserordentlichen Zustandes», und sie dauern an. mehr zu «Die Briefträgerin & der Frühling»
— Die Briefträgerin hatte geklingelt und wartete mit dem eingeschriebenen Brief vor der Haustüre, als zwei léger gekleidete Männer sich näherten. Wie üblich fragte sie, ob die beiden hier wohnten. Einer hätte ja der Adressat ihres Briefes sein können. «Nenei», grinste der eine. Und dann standen sie alle da, und es war komisch. mehr zu «Die Briefträgerin & die Würstlibude»
— «Die Jungen nennen uns ‹die Boomers›, die Babyboomer-Generation, wir seien nicht die Hellsten, könnten nichts am Computer und seien digitale Banausen», klagte kürzlich die Schwester der Briefträgerin und wirkte verletzt. mehr zu «Die Briefträgerin & die Rotznasen»
— «Wir haben diskutiert, gestritten, gelacht, Entscheide gefällt, manchmal gelitten, reorganisiert, Neues gelernt und viel gearbeitet.» Dieser Satz aus den Weihnachtsgrüssen der BZR, Briefzustellregion, an ihr Personal ist bei der Briefträgerin hängengeblieben. Er unterscheidet sich vom üblichen «die Post ist gut unterwegs, dank Euch». Wieso? mehr zu «Die Briefträgerin & die Freiräume»
— Neulich auf der Hauptpost musste die Briefträgerin gar nicht lange warten, bis sie an die Reihe kam. Das war ziemlich ungewöhnlich. «Die Post baut nicht ab, sondern um!» So lautet eine neue Parole des Konzerns. Und die Postwerbung zeigt’s: Ein Papi macht sich mit umgehängtem Kind um Mitternacht am MyPost24-Container zu schaffen. mehr zu «Die Briefträgerin & die Bedürfnisse»
— Heiraten ist wieder Mode. Bei gleichzeitig steigenden Scheidungsraten. Das sagt die Statistik. Und das weiss auch die Briefträgerin. Nicht nur wegen diverser Hochzeits-Eventmanagementfirmen auf ihren Touren, die in letzter Zeit neu erstanden und mehrheitlich den Schirm, kaum geöffnet, wieder zumachten. mehr zu «Die Briefträgerin & die Heiraterei»
— Es gibt solche Fehler und solche. Neulich war hier von Zustellfehlern die Rede. Diesmal ist die Angelegenheit komplexer, um nicht zu sagen unüberschaubar. Unabdingbar gewordenes Attribut der Zustellenden ist der Scanner. Ein tönender Schussapparat. Der Scanner piepst. Oder schreit. Je nach Hörart. mehr zu «Die Briefträgerin & die Systembefriedigung»