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Kolumnen

Editorial

Der Riri-König

Riri, das ist wie Maggi: ein Markenname fürs Produkt. Riri für Reissverschlüsse, made in Switzerland. In der Riri-­Fabrik in Mendrisio im Tessin, dem Riri-Hauptwerk, pro­duzieren heute noch 200 Mitarbeitende für die ganze Welt. Es sind vor allem Frauen, vor allem italienische Grenz­gängerinnen. Zum Stundenlohn von 15 Franken 90 brutto. Doch nicht der Lohn ist es, der sie zum Streiken brachte. Es waren Rüpel-Chefs und haarsträubende Arbeitsbedingungen in der Fabrik. Und ihr Streik hat sich gelohnt, wie work-Redaktor Jonas Komposch recherchiert hat. Eine richtige Kopf-hoch-Geschichte!

Editorial

Zur Sonne, zur ­Freiheit

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nicht oft, aber unverhofft. Und jetzt gerade im Wallis. Genauer im Bergdorf Grengiols, das sie «Grängelsch» aussprechen. Das Bergdorf mit rund 450 Seelen ist berühmt für seine wildgelben Tulpen, die «Grängijer Tulpa». Und neuerdings auch für seinen Gemeindepräsidenten Armin Zeiter. Er ist ein Mann, der sich traut. Und will im Sa­flischtal die solare Revolution einläuten. Sie heisst Grengiols Solar. An den Sonnen­hängen des Hochtals soll auf rund fünf Quadrat­kilo­metern der grösste Solarpark der Schweiz entstehen. Zeiter sagt: «Eine sensationelle Idee!»

Editorial

Endlich wieder ­anbändeln!

Er ist rot, mit schwarzen oder goldenen Lettern drauf, und manchmal hat er am unteren Rand sogar zwei Wimpel: der 1.-Mai-Bändel. Und wer ihn zu sehr anbändelt, bringt ihn fast nicht mehr los. Denn der kämpferische Bändel haftet zäh und stolz mit seinem leichten, seidenen Glanz. Zu Recht: Seit den ersten Schweizer 1.-Mai-Feiern in den 1890er Jahren gehört er schliesslich dazu.

Editorial

Tag 48 im Krieg*

Bomben, Zerstörung und Tod: Das Leid der ukrainischen Bevölkerung ist erdrückend. Und die Bilder der Greuel­taten von Butscha sind nur noch verstörend. Sie stürmen auf uns ein. Sie erobern uns im Sturm. «Wie sollen wir darauf reagieren?» So fragt die deutsche Journalistin und Buchautorin Kathrin Gerlof zu Anfang ihres Essays in dieser Ausgabe. Sollen wir mit Rache reagieren? Mit mehr Waffen? Oder mit Ignoranz? Damit steckt Gerlof das grosse Dilemma ab, in das uns diese Bilder des Grauens stürzen. Sie findet überhaupt erst mal Worte für das Unsägliche. Und das tut gut. Gerlof analysiert nicht den Krieg, sondern das, was er mit uns macht.