Das Streik-Revival
Seit Februar erleben wir ein bemerkenswertes Streik-Erwachen in Europa. Am häufigsten legen Beschäftigte im Transportsektor die Arbeit nieder.
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Seit Februar erleben wir ein bemerkenswertes Streik-Erwachen in Europa. Am häufigsten legen Beschäftigte im Transportsektor die Arbeit nieder.
Die Profis kamen perfekt vorbereitet aus Brüssel angereist. EU-Kommissar Johannes Hahn wollte mit seiner Delegation am 23. November 2018 das Heu ins Trockene bringen und die Verhandlungen über das institutionelle Rahmenabkommen mit der Schweiz abschliessen.
Vor einem Jahr waren die Arbeitsbedingungen in der deutschen Fleischwirtschaft der grosse Skandal. Den Metzgern aus dem Osten ging es fast noch dreckiger als den Tieren, die sie schlachteten.
Die europäische Wirtschaft findet wieder Tritt. Für 2021 sind über vier Prozent Wachstum prognostiziert. Fünf in Italien, sechs gar in Spanien. Aber ein neuer Boom oder gar Wachstumszyklus ist dies noch nicht, vorerst nur eine Erholung.
Zum Jubeln ist die Beerdigung des Rahmenvertrags mit der EU nicht. Es war ein Trauerspiel, das da sein Ende fand. Zum Schluss gingen die Emotionen nochmals hoch.
Portugal war Anfang Mai Zentrum der Diskussion über ein soziales Europa. In der Stadt Porto unterzeichneten am «Sozialgipfel» die Spitzen der EU-Institutionen, der Gewerkschaften und der Arbeitgeber den Pakt von Porto für die «Säule der sozialen Rechte».
Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU über das institutionelle Rahmenabkommen rutschen auf den Abgrund zu. Sie waren von Anfang an schräg aufgegleist.
Corona hat Spanien sehr stark getroffen: Gegen 80'000 Tote, Hunderttausende Arbeitslose mehr, zwölf Prozent weniger Wirtschaftsleistung. Jetzt sinkt die Zahl der Ansteckungen endlich, und die Impfkampagne läuft. Aber wird sich das Land auch wieder erholen?
Vor der Pandemie gab es in der Mehrzahl der EU-Länder kräftige Reallohnerhöhungen. Doch Corona bremst nun diese Entwicklung.
Ist die EU sozial oder antisozial? Ein alter politischer Streit.
Proteste, Demonstrationen und Scharmützel mit der Polizei. Auch wüste Szenen mit Plünderern, die sich unter Protestierende mischen. In Spanien strömen derzeit Zehntausende Jugendliche auf die Strassen, die genug von der staatlichen Repression haben.
Sie nennen ihn Super-Mario: Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, soll jetzt Italien aus der Patsche helfen. Denn die bisherige Regierung unter Ministerpräsident Giuseppe Conte, getragen von der Linken und der Fünf-Sterne-Partei von Peppe Grillo, ist nicht mehr.