Laura mal lautLaura und das Foto
Letztens hat mir eine mir flüchtig bekannte Person über Social Media ihre private Nummer gesendet.

Im April lag die Teuerung in der Schweiz bei 0 Prozent, gemessen mit dem Landesindex der Konsumentenpreise (LIK). Das heisst, dass die Preise im Durchschnitt nicht weiter anstiegen. Dies nach einer Zeit mit hoher Teuerung, vor allem 2022 und 2023: Die Preise sind heute durchschnittlich fast 7,5 Prozent höher als Ende 2020.
Leider hinken die Löhne der Preisentwicklung aber immer noch hinterher. Da die Arbeitgeber die Löhne nicht genügend erhöhten, sanken die Reallöhne (die um die Teuerung korrigierten Löhne) in den drei Jahren von 2021 bis 2023. Die Arbeitnehmenden hatten also immer weniger Geld im Portemonnaie. Erst 2024 sind die Reallöhne endlich wieder gestiegen. Das zeigen die neusten Zahlen des Schweizerischen Lohnindex (SLI) des Bundesamts für Statistik. Aber: Das reicht noch längst nicht, um das Lohnniveau von vor der Coronakrise zu erreichen. Die Reallöhne liegen heute auf dem Niveau von 2015! Eigentlich sollten die Reallöhne mindestens mit der Produktivität wachsen – das heisst, um etwa 1 Prozent pro Jahr (langjähriges durchschnittliches Produktivitätswachstum). Davon sind wir weit entfernt.
Trotz im Moment kaum steigenden Preisen sind Lohnerhöhungen also zentral, um den Nachholbedarf der letzten Jahre endlich auszugleichen. Die in den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) verhandelten Löhne entwickelten sich besser als die durchschnittlichen Löhne in der Gesamtwirtschaft. Die realen GAV-Löhne befinden sich schon fast wieder auf dem Niveau von vor der Coronapandemie. Der Reallohnverlust der letzten Jahre konnte in kollektiven Lohnverhandlungen also beinahe wieder aufgeholt werden. Dies zeigt, wie bedeutend Gewerkschaften, Gesamtarbeitsverträge und kollektive Lohnverhandlungen für die Arbeitnehmenden sind.
Noémie Zurlinden ist Ökonomin bei der Unia.