Historischer AHV-Ausbau

Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!

Clemens Studer

04Der Abstimmungskampf war heftig. Die Gegnerinnen und Gegner hysterisch. Das Ergebnis ist historisch. Unsere AHV wird mit einer 13. Rente um rund 8 Prozent erhöht. Und damit der Kaufkraftverlust der Rentnerinnen und Rentner zumindest ein bisschen ausgeglichen.

EUPHORISCH: Gewerkschafter und Politikerinnen haben sich gemeinsam für die 13. AHV-Rente eingesetzt. Entsprechend gross war der Jubel nach dem deutlichen Ja! (Foto: Matthias Luggen)

58,2 Prozent der Stimmenden sagen Ja zu einer 13. AHV-Rente. Damit hat kaum jemand gerechnet. Denn eigentlich waren alle dagegen: Die Parteien SVP, FDP, GLP, Mitte. Die Wirtschaftsverbände. Die Deutschschweizer Verlagshäuser. Und auch der Bauernverband, der sich von den Konzernen hat kaufen lassen, sagte Nein. Obwohl gerade Bäuerinnen und Bauern von einer starken AHV profitieren.

Sie gaben alles, um die Initiative der Gewerkschaften schlecht zu machen. Mit Voodoo-Rechnungen, Horrorszenarien und Nebelpetarden. Als die Umfragen immer noch auf ein Ja deuteten, wurden die AHV-Gegnerinnen und -Gegner noch hektischer und ausfälliger.

REALE LÖSUNG

Doch die Menschen in diesem Land liessen sich nicht verunsichern. Sie fielen nicht auf die Panikmache herein und liessen sich nicht von (leeren) Versprechen auf «bessere Lösungen» blenden. 58,2 Prozent sagten Ja zur 13. AHV-Rente. Sie stärken damit die zentrale Säule unser Altersvorsorge. Und sie sagen Ja zu mehr sozialer Gerechtigkeit in der Schweiz.

Das klare Ja zu gewerkschaftlichen AHV-Initiative zeigt, wie mit konkreten Vorschlägen zu den realen Problemen der Menschen an der Urne Mehrheiten gewonnen werden können. Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschaften haben mit ihrem Engagement die von den Banken und Versicherungen finanzierte Millionen-Kampagne der bürgerlichen Parteien gekontert.

Das Ergebnis des 3. März 2024 und wie es erkämpft wurde, macht zuversichtlich für die kommenden weiteren Auseinandersetzungen um die Kaufkraft der Mehrheit in diesem Land.

So sehen Siegerinnen und Sieger aus: Wir waren im Hotel Bern, wo sich Gewerkschafterinnen, Politiker und Unterstützerinnen der 13. AHV-Rente am Abstimmungssonntag getroffen haben, mit der Kamera unterwegs. Die besten Fotos gibt es in der Slideshow:

Jungfreisinnige abgeschifft

Da war doch noch was? Ah ja, die Jungfreisinnigen wollten alle Nicht-Reichen länger chrampfen lassen. Diesen jahrzehntealten Traum der rechten Parteien und der Wirtschaftsverbände liessen die Stimmenden krachend platzen: nur 25,3 Prozent stimmten zu. Da sagten am 26. November 1989 mit 35,6 Prozent sogar mehr Menschen Ja zur Abschaffung der Armee. (cs)


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