Gewerkschaften in ganz Europa machen mobil
Teuerungskrise beenden: Löhne erhöhen, Gewinne besteuern!

Die Teuerungskrise trifft Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen am stärksten. Die europäischen Gewerkschaften geben Gegensteuer.

Gewerkschaftsdemo in Brüssel. (Foto: EGB)

Die Lebenshaltungskosten laufen aus dem Ruder: Lebensmittelpreise, Energiekosten und Krankenkassenprämien steigen. Die Löhne verlieren wegen der Teuerung real an Wert. Besonders betroffen sind Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen und Menschen, die von ihrer Rente leben müssen. Gleichzeitig machen Energie- und andere Konzerne gigantische Über­gewinne. Sie sind die Triebfeder der Lebenshaltungs­kosten-Krise. Nicht die Löhne sind verantwortlich für die Teuerung. Im Gegenteil: Die Lohnabhängigen sind die Opfer dieser Krise.

Die Konzerne machen gigantische Übergewinne.

UNIA IN BRÜSSEL

Auf diese Fakten wiesen die ­europäischen Gewerkschaften am 8. Oktober mit einer Kundgebung vor dem EU-Parlament in Strassburg hin. Unter den Teilnehmenden war auch eine Delegation der Unia. Nach der Demo trafen sich Gewerkschaf­terinnen und Arbeitnehmen­­de aus verschiedenen Ländern mit EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentariern. Sie stellten ihnen die Forderungen der Lohnabhängigen vor.

Es sind dies unter anderem:

  • Voller Teuerungsausgleich und einen angemessenen Anteil an den Produktivitätsgewinnen der vergangenen Jahre für Lohnabhängige.
  • Mehr Gesamtarbeitsverträge.
  • Höhere Mindestlöhne.
  • Unterstützung für Haushalte mit tiefen Einkommen, damit diese ihre Rechnungen bezahlen können.
  • Abschöpfung der Krisengewinne der Konzerne und ein Ende der Nahrungsmittelspekulation.
  • Ein Verbot von Energie­sperren für Haushalte, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können.

NATIONALE DEMOS

Für die Durchsetzung ihrer Forderungen organisieren die Gewerkschaften in unterschiedlichen Aktionsbündnissen nationale Demonstrationen und Aktionen, nicht nur in Frankreich (s. An Frankreichs Tankstellen geht’s zu wie im Wilden Westen ). Eine Übersicht gibt’s hier: rebrand.ly/egb-aktionen. In Deutschland besonders aktiv ist die Gewerkschaft Verdi: rebrand.ly/solidarisch-durch-die-krise.

1 Kommentare

  1. Stefan Hilbrand 23. Oktober 2022 um 14:37 Uhr

    Solidarität beginnt bei der Inflation

    Löhne erhöhen und Gewinne besteuern hilft, leider weder langfristig noch jenen, die schon vorher jeden Rappen drehten: Alte, Studierende, Teilzeit, Kleinbauern, Alleinerziehende, Gig-Economy, Frauen (!), Stellenlose, bis zu Start-Ups.
    Besser wäre ein grundeinkommenschweiz.ch, es werden dringend Unterschriften für die Initiative gesammelt.

    herzlich
    Stefan Hilbrand

    PS. Die Unia sollte gesamtgesellschaftlich über den Tellerrand hinausschauen. Danke.

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