Zahlen aus den Kantonen:

Von ­wegen Steuerlast für KMU!

Clemens Studer

Die Bürgerlichen behaupten, die Abschaffung der Emissionsabgabe würde die KMU im Land stärken. Das ist grober Unfug. Profitieren würden Grosskonzerne, die Finanz­industrie und die Wirtschaft in den Kantonen, in denen sie sitzen. Das belegen die nach Kantonen aufgeschlüsselten Zahlen zur Emissionsabgabe der Eidgenössischen Steuerverwaltung.

Lesebeispiel: Bei einer Abschaffung der Emissionsabgabe würde die Zuger Wirtschaft pro Einwohnerin und Einwohner mit 432.70 Franken beschenkt.

Die Kantone (und ihre Einwohnenden) haben zwar direkt nichts von der Emissions­abgabe – diese fliesst ausschliesslich an den Bund. Trotzdem ist ein Blick auf die Zahlen erhellend. Vor allem, wenn sie auf die Bevölkerung heruntergerechnet werden. Bei einer Abschaffung der Emissionsabgabe würde die Zuger Wirtschaft pro Einwohnerin und Einwohner mit 432.70 Franken beschenkt. Die Wirtschaft des Kantons Bern allerdings mit nur 9.81 Franken (alle Zahlen in der Karte).

Oder andersrum formuliert: Im Kanton Zug sind etwas über 35’000 Firmen im Handelsregister eingetragen, das Bundesamt für Statistik zählt rund 17’000 als KMU. Aus Zug stammen im Schnitt rund 25 Prozent der Emissionsabgaben. Im Kanton Bern dagegen gibt es rund 70’000 KMU und 200 Gross­unternehmen. Firmen aus dem Kanton Bern bezahlen im Schnitt rund 5 Prozent der gesamten Emissionsabgaben. Auch das zeigt: Es sind nicht die KMU, die entlastet würden, sondern die Grosskonzerne und die Finanzindustrie. Alles andere wäre auch erstaunlich. Denn von den rund 600’000 Firmen in der Schweiz haben gerade mal 2000 Emissionsab­gaben bezahlt – und davon nur 30 Firmen die Hälfte der gesamten Summe. «KMU-Steuer»? Von wegen!


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