Rechter Bundesrat ausser Rand und BandPolitik mit dem Stinkefinger
Unter der Führung von FDP-Frau Karin Keller-Sutter und SVP-Mann Albert Rösti macht der Bundesrat knallharte Geld-und-Gülle-Politik. Wird einer der beiden offiziellen Mitte-Kandidaten gewählt, wird’s noch ärger.

„Die Armee ist arm dran, weil sie mit dem vielen Geld nicht vernünftig umgehen kann.. „, was sich am deutlichsten im völlig unverständlichen Kauf der extrem teuren 36 US Bomber F-35 Lighning II zeigt.
Grounding avant la lettre..
Bundesrat und Parlament hatten bei der Erneuerung der Luftwaffe praktisch ganz auf die Karte USA gesetzt und 2022 für insgesamt 8 Milliarden 36 moderne Kampfjets des Typs F-35A beschafft, dazu das Patriot-Luftverteidigungssystem.
Jetzt erst wird darüber diskutiert, dass eine extreme Abhängigkeit (und damit Erpressbarkeit) besteht. Zum einen brauchen sie stabile, leistungsfähige Verbindungen, zum andern Daten und Upgrades – wie bei einem Smartphone. Der F-35 ist mit elektronischen Systemen vollgepackt.
Während des Fluges läuft die Kommunikation mit den Jets über den verschlüsselten Datenlink 16 der Nato. Daneben ist die Luftwaffe auf Ersatzteile angewiesen.
Die Schweiz ist komplett abhängig: Ohne die USA kann der F35 nicht verschlüsselt Daten zur Bodenstation schicken. Die Schlüssel für eine abhörsichere Kommunikation erhält die Luftwaffe in regelmässigen Abständen von den USA.
Nicht nur die Schweiz ist von den USA abhängig. Das Problem betrifft die gesamte Nato und reicht weit über den F-35 hinaus.
Wenn die US-Regierung den Einsatz amerikanischer Waffen sabotieren möchte, kann sie das tun.
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Im Krieg gibt es keine Sicherheiten, wechselnde Bündnisse können Lieferketten unterbrechen, gegnerischer Beschuss kann die Führungseinrichtungen zerstören oder die Bewegung der eigenen Truppen einschränken. Doch heute fehlen die nötigen Reserven und Redundanzen für einen Plan B.
Der Primat der Finanzpolitik hat auch bei der militärischen Planung dazu geführt, dass der Gefechtsgrundsatz der Handlungsfreiheit in den Hintergrund gerückt ist.
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Kanada überdenkt den Kauf von Kampfflugzeugen des Typs F-35 und sucht nach einer Alternative.
Der frühere Airbus-Chef Tom Enders plädiert für eine rasche Abkehr von US-Rüstungstechnik Deutschland dürfe nicht länger daran festhalten, F-35 aus US-Produktion zu kaufen.
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Und erst jetzt fordert die SP Schweiz vom neuen Bundesrat und VBS-Vorsteher Martin Pfister, die F-35-Beschaffung sofort zu stoppen.
Denn viel klüger wäre eine Umsetzung der ‚Sozialen Verteidigung‘, ein Konzept des gewaltfreien Widerstands gegen militärische Angriffe oder Staatsstreiche, und es in „Modellregionen“ konkret zu entwickeln.. ( Hintergründe zum Konzept finden sich etwa bei friedenskooperative.de )
und das ‚eingesparte‘ Geld für die Absicherung der AHV zu verwenden, die ja offenbar auch von einem amerikanischen Unternehmen abhängig ist:
Die globale Verwahrungsstelle der AHV ist seit 2024 nicht mehr die UBS, sondern bei der US amerikanischen State Street Bank International. Die Wirtschaftskommission des Nationalrats wollte das ändern, doch im Plenum scheiterte das Anliegen knapp: «Die Auswirkungen eines allfälligen Einfrierens wurden von Compenswiss für alle Bieter, ob mit Sitz in der Schweiz oder im Ausland, als ähnlich eingeschätzt.»
Gemäss Compenswiss liegen knapp 30 Prozent der AHV-Vermögen in den USA.
(Quellen: NZZ, FAZ, Merkur, friedenskooperative)