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Merz lässt seine Maske fallen – und das SRF macht munter mit!

HAT EIN PROBLEM IN SEINEM WELTBILD: Bundeskanzler Friedrich Merz. (Fotos: Keystone)
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Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz tritt Mitte Oktober vor die Medien. Das Thema: Migration. Dabei fällt der mittlerweile berühmt-berüchtigte Satz:

Wir haben im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister dran, in sehr grossem Umfang Rückführungen zu ermöglichen.

Wenige Tage später wird er bei einer Pressekonferenz gefragt, ob er sich für diese Aussage entschuldigen wolle. Die Antwort: Nein. Mehr noch, Merz doppelt nach:

Ich weiss nicht, ob Sie Kinder haben. Und wenn unter diesen Kindern Töchter sind, dann fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.

Diese Aussagen von Merz triefen von Vorurteilen und Rassismus. Es sind Aussagen, die uns vor Augen führen, wie salonfähig Fremdenhass geworden ist. Auch das Schweizer Radio und Fernsehen berichtet über Merz’s wahres Gesicht. Die Reaktion darauf zeigt, wohin sich auch das SRF – mit oder wegen der Halbierungsinitiative – bewegt. In die rechte Ecke. Die Folgen: mehr als nur gefährliches Geschwafel, sondern gezieltes Enttabuisieren von ausländerfeindlichen Meinungen. Das ist zutiefst erschütternd.

Frauenfeind

In besagtem Artikel schreibt das SRF von «Vater Merz». Denn Merz stellt sich als besorgter Vater dar. Ein billiger Trick – und SRF fällt darauf herein. Nur kurze Recherchen sind nötig, um festzustellen, dass sich Merz nicht im Geringsten um die Sicherheit der Töchter in Deutschland schert. Seit Jahrzehnten macht er eine frauenfeindliche Politik:

  • 1995: Merz stimmt gegen die Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen
  • 1997: Merz stimmt gegen den Schutz von Vergewaltigung in der Ehe
  • 2006: Merz stimmt gegen das Gleichbehandlungsgesetz
  • 2024: Merz wendet sich gegen Geschlechterparität in der Regierung

Kein Zufall, dass Merz bei jungen Frauen auf einen (Un-)beliebtheitswert von 9 Prozent kommt. Innert weniger Tage formierte sich in Deutschland die Bewegung «Töchter gegen Merz».

Fremdenfeind

Das SRF thematisiert zwar die Fremdenfeindlichkeit. Jedoch verkehrt rum. Die Rede ist nur von den Kritikerinnen und Kritikern, die Merz Fremdenfeindlichkeit vorwerfen. Zudem verharmlost SRF die klar fremdenfeindlichen Aussagen von Merz und doppelt mit einem persönlichen Kommentar von Stefan Reinhart nach, Chef vom Dienst bei SRF und Leiter des Auslandkorrespondententeams.
Reinhart schreibt: «Ich glaube, der Kanzler wollte einmal Klartext reden. Bei seinen Leuten kam das zum Teil auch gut an.» Weiter versucht Reinhart die Aussagen von Merz zu entschärften: «Es kann nicht sein, dass der Kanzler Dinge nicht aussprechen darf, die er und viele andere Menschen so empfinden.»

Doch, Herr Reinhart. Rassismus darf keine Bühne bekommen. Für Rassismus muss eine Nulltoleranz gelten.

Salonfähiger Rassismus im Fernsehen, in den Kommentarspalten, auf offener Strasse. Und Merz macht munter weiter. Eine gefährliche Spaltung, die das rassistische Gedankengut von Merz noch weiter unterstreicht. Und das SRF macht mit.

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