Ratgeber

So bleibt ein Batzen fürs Sparschwein übrig

Maria Künzli

Egal, wie Sie es anstellen: am Ende des Monats bleibt kein Geld übrig? Dann kann es sich lohnen, gewisse Posten zu ­prüfen. work sagt Ihnen, wo Sie ansetzen können.

Bereit zur fütterung: Das Sparschwein zu füllen ist vielen erst gar nicht möglich. Doch es gibt Tipps und Tricks, wie Sie Ihr Budget verbessern können. (Foto: Getty Images)

BUDGET ERSTELLEN

Nein, es ist nicht besonders sexy, und den meisten Menschen macht es keinen Spass. Dennoch ist es sinnvoll, ein Budget zu erstellen. Denn das Geld vernünftig einteilen und bestenfalls etwas auf die hohe Kante legen kann nur, wer weiss, wie viel da ist und wie viel wofür ausgegeben wird. Hilfreiche Tipps finden Sie auf der Website des Dachverbands Budgetberatung Schweiz. Die Budgetberatung bietet auch eine kostenlose App, die «BudgetApp», dank der Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben bequem mit dem Smartphone im Auge behalten können. Als Alternative funktioniert natürlich auch der klassische Weg: Belege sammeln, Ein- und Ausgaben in ­einem Notizheft festhalten. So oder so werden Sie schnell erkennen, wo der Hund begraben liegt: Zigaretten, Kaffees, Kaugummis oder Snacks können sich zum Beispiel in einem Monat ganz schön summieren.

DEN EINKAUF PLANEN

Mit leerem Magen und ohne Einkaufsliste einkaufen gehen? Eine schlechte Idee. Zu viele Produkte landen dann im Einkaufskorb, die nicht zwingend notwendig sind. Besser: Satt und mit einem Konzept in den Laden gehen. Am besten planen Sie die Menus gleich für mehrere Tage, so können Sie gezielter einkaufen gehen. Grundsätzlich sind vor allem bei den Grundnahrungsmitteln wie Teigwaren, Reis oder Zucker die entsprechenden Eigenmarken meist günstiger als Herstellermarken. Eine Eigenmarke ist ein Produkt, das von einem Einzelhändler oder Unternehmen hergestellt und unter seinem eigenen Markennamen verkauft wird. Herstellermarken wurden von Dritten produziert. Eigenmarken von Coop sind zum Beispiel Betty Bossi und Prix Garantie, bei der Migros sind es unter anderem M-Budget und Terrasuisse. Bei Medikamenten – verschriebenen oder selbst gekauften – fragen Sie nach dem Generikum. Generika enthalten dieselben Wirkstoffe wie das Originalmedikament, sind aber günstiger.

DEN REFERENZZINSSATZ PRÜFEN

An der Miete lässt sich in der Regel nicht viel rütteln. Versichern Sie sich aber, dass Ihre Miete auf dem aktuellen Referenzzinssatz beruht. Zurzeit beträgt der Referenzzinssatz 1,75 Prozent. Viermal pro Jahr wird er neu berechnet. So überprüfen Sie, ob Sie Anspruch auf eine tiefere Miete haben: Nehmen Sie den Mietvertrag und prüfen Sie mit Hilfe eines Mietzinsrechners, wie es um Ihre Miete steht. Das können Sie zum Beispiel auf der Website des Mieterinnen- und Mieterverbands kostenlos tun. Falls Sie eine Mietreduktion zugute haben, melden Sie sich mit einem eingeschriebenen Brief bei Ihrem Vermieter oder Ihrer Vermieterin und verlangen Sie eine Reduktion auf den nächsten ordentlichen Kündigungstermin. Hier gibt es einen Musterbrief.

NEBENKOSTEN SENKEN

Indem Sie Ihren Energie- und Wasserverbrauch tief halten, können Sie die Kosten spürbar senken. Schon bei einem Grad tieferer Raumtemperatur lassen sich sechs Prozent Energie sparen. Weitere Tipps: Während der Heizpe­riode keine Kippfenster offen lassen und ein bis zwei Mal pro Tag Stosslüften. Elek­tronische Geräte bei Nichtgebrauch ganz ausschalten, Aufladegeräte ausstecken. Kochen mit Deckel, bei Duschbrausen und Wasserhähnen Wassersparer verwenden. Wasch- und Spülmaschine zu Uhrzeiten benutzen, in denen der Hoch- oder Niedertarif gilt. Wann das ist, erfahren Sie von Ihrem Stromanbieter. Prüfen Sie ausserdem die Nebenkostenabrechnung jeweils genau! Es dürfen Ihnen nur jene Nebenkosten verrechnet werden, die auch im Mietvertrag als solche aufgeführt sind.

KRANKENKASSE ÜBERPRÜFEN

Ein Wechsel der Grundversicherung zu einer günstigeren Krankenkasse ist in der Regel auf Ende Jahr möglich. Dennoch gibt es Veränderungen, die Sie auch unter dem Jahr vornehmen können, um Geld einzusparen. Sie können zum Beispiel bei der bestehenden Krankenkasse auf eine preisgünstigere Variante umsteigen, indem Sie die Franchise erhöhen, zu einem Modell mit beschränkter Arztwahl oder zum sogenannten Telefonmodell wechseln. Sind Sie mindestens acht Stunden pro Woche bei der gleichen Firma angestellt? Dann sind Sie automatisch gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert und können die Unfalldeckung bei der Krankenkasse kündigen. Prüfen Sie ausserdem, ob Sie Anrecht auf eine Prä­mienverbilligung haben. Denn das Krankenversicherungsgesetz sieht vor, dass jene, die sich die Krankenkassenbeiträge nicht leisten können, finanziell entlastet werden. Diese individuelle Prämienverbilligung ist kantonal geregelt. Ob Sie Anspruch darauf haben, hängt vom Einkommen, vom Vermögen und der Anzahl Kinder ab. Informieren Sie sich bei der kantonalen Ausgleichskasse. Und: Sie brauchen sich dafür nicht zu schämen, rund ein Viertel aller Versicherten erhalten eine Prämienverbilligung.

VERSICHERUNGEN KONTROLLIEREN

Viele Menschen sind doppelt oder überversichert und wissen es gar nicht. Hier kann viel Geld verloren gehen. Prüfen Sie deshalb am besten einmal pro Jahr, welche Versicherungen Sie wirklich brauchen. Vielleicht ist dieselbe Leistung bei einer anderen Versicherung mittlerweile günstiger? Kontrollieren Sie auch Ihre Verträge und Abos regelmässig, zum Beispiel Festnetz, Handy und Online-Abos.

work-Tipp: Schulden − Holen Sie sich Hilfe

Unsere Spartipps sind bei Ihnen ein Tropfen auf dem heissen Stein, und die Schulden haben sich längst angehäuft? Schulden sind ein Tabuthema und schambehaftet. Doch finanzielle Not kann alle treffen. Hilfe und nützliche Tipps bekommen Sie zum Beispiel bei der Schuldenberatung ­Ihres Kantons. Auch die Caritas bietet kostenlose Beratungen an – persönlich, telefonisch oder online.


RabattaktionenWerden Sie zum Sparfuchs!

Lebensmittel und Haushaltsartikel gehören für die meisten Menschen zu den teuersten Ausgaben. Wenn Sie sich über Aktionen informieren, bevor Sie zum Beispiel Kleider, ­Lebensmittel oder Haushaltsartikel einkaufen, können Sie merklich sparen. Besonders bei halt­baren Produkten wie ­Pasta, Mineralwasser, WC-Papier oder Waschmitteln lohnt es sich, wenn Sie sich zum Aktionspreis eindecken.

LAUFENDE AKTIONEN

Über aktuelle Rabatte bei Grossverteilern informiert die Website aktionis.ch. Gutscheine und Sparangebote verschiedener Anbieter finden Sie unter anderen bei rewardo.ch, gutschein.ch oder couponster.ch. Aber Achtung: Aktionen verleiten auch dazu, Dinge zu kaufen, die man gar nicht wirklich braucht. Wenn die tolle Hose 30 Prozent runtergesetzt ist, Sie aber genug Hosen im Schrank haben: lassen Sie’s.

Mit Apps wie «Too Good To Go» kann man sparen und gleichzeitig etwas gegen Foodwaste tun. Unverkaufte Lebensmittel aus Restaurants und Geschäften werden in der App angezeigt. Ist etwas für Sie dabei, können Sie es reservieren und zu ­einer bestimmten Zeit günstig oder gratis ab­holen.


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