Ratgeber

Clever sparen – weil jeder Rappen zählt

Maria Künzli

Die aktuelle Teuerung macht gerade Haushalten mit tiefem Einkommen zu schaffen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie im Alltag sparen können.

PLANEN STATT VERZICHTEN: Beim Einkaufen lohnt es sich, einen Menuplan für die ganze Woche zu machen. Was nicht draufsteht, wird auch nicht gekauft. (Foto: Getty)

Sie arbeiten viel, dennoch fühlt es sich gerade an, als zerfliesse das Geld in Ihren Händen wie Schokolade in der Sonne? Handeln Sie! Machen Sie sich ein Budget, um den Überblick über Ihre Ausgaben zu behalten. Sammeln Sie Kassenzettel, und tragen Sie jede Ausgabe in ein Kassenbuch oder in eine App ein, zum Beispiel in jene des Dachverbands Budgetberatung Schweiz. So erkennen Sie schnell, ob und wo es Sparpotential gibt. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die am Ende ins Gewicht fallen. Das können Sie sonst noch tun:

IM HAUSHALT

Was das Budget arg strapazieren kann, sind Putz- und Reinigungsmittel, die oft sehr teuer sind. Für vieles davon gibt es günstigere Alternativen, die Sie ganz einfach selber machen können. Die Zutaten dafür hat man oft sowieso im Haus. Tipps für selbstgemachte Putz- und Hausmittel gibt es online jede Menge, zum Beispiel unter smarticular.net oder utopia.ch.

BEIM ENERGIEVERBRAUCH

Viele elektronische Geräte sind im Stand-by-Modus wahre Stromfresser. Schalten Sie sie bei Nichtgebrauch ganz aus. Benutzen Sie eine Stromschiene, die Sie ausschalten können. Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf einen niedrigen Stromverbrauch. Die Vergleichsplattform topten.ch kann bei der Entscheidung helfen. Noch mehr Tipps zum Energiesparen gibt es bei der Energieberatung Ihrer Region oder unter energieschweiz.ch und energie-umwelt.ch.

BEIM EINKAUFEN

Machen Sie sich jeweils einen Menuplan für die ganze Woche. Darauf basierend erstellen Sie eine Einkaufsliste und halten sich daran – was nicht draufsteht, wird auch nicht gekauft. Bei grösseren Anschaffungen lohnen sich Preisvergleichsportale und Schnäppchen-Angebotsseiten. Zum Beispiel preisvergleich.ch, sparfuchs.ch oder toppreise.ch. Hochwertige Produkte zu einem günstigen Preis gibt es auch über die App «Too Good To Go»: Hier bieten Restaurants, Lebensmittelläden und Bäckereien Waren an, die sie tagsüber nicht verkaufen konnten. Sie können die App nach Geschäften in Ihrer Nähe filtern und das passende Angebot gleich online reservieren. Infos: toogoodtogo.com

work-Tipp: Podcast für den Alltag

Rotweinflecken in der Bluse, verstopfte Abflüsse, lästige Fruchtfliegen: Der SRF-Podcast «Trick 77»  gibt praktische Tipps für Alltagsprobleme. Oft handelt es sich bei den Tipps auch um Sparmöglichkeiten: Statt mit teuren gekauften Produkten lässt sich nämlich vieles mit Hausmittelchen regeln. So soll beispielsweise Haarspray gegen Kugelschreiberflecken helfen. Auch Kochtipps kommen bei «Trick 77» regelmässig vor: Wissen Sie zum Beispiel, wie man den perfekten Hackbraten hinkriegt? Oder wie Kartoffelsalat am besten schmeckt?

BEI GERÄTEN

Sie brauchen einen Hochdruckreiniger, eine Bohrmaschine oder eine Festbank-Garnitur? Ausstattung und Geräte, die Sie nicht allzu oft brauchen, können Sie auch ausleihen statt kaufen. Hören Sie sich in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis um, oder nutzen Sie das Internet: Auf der Onlineplattform sharely.ch lässt sich fast alles ausleihen. Sie können kostenlos ein Profil erstellen und auch selbst Verleiherin oder Verleiher werden – und sich damit ein kleines Sackgeld dazuverdienen.

Für günstigere Ferien profitieren Unia-Mitglieder von Reka-Rabatten auf Ferienwohnungen.

IN DER FREIZEIT

Kultur kann teuer sein – muss aber nicht. Lesungen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen von Kirchgemeinden, Vereinen und Gemeinschaftszentren sind gratis oder günstig. Bei grösseren Veranstaltungen wie Musikfestivals oder Festen werden oft freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht. Eine Gelegenheit, ohne teures Ticket mit dabei zu sein!

Ausserdem gibt es die Kulturlegi der Caritas. Das ist ein persönlicher Ausweis für Menschen, die mit einem knappen Budget leben müssen. Mit der Kulturlegi erhalten Sie Rabatte von 30 bis 70 Prozent auf über 3800 Angebote in der ganzen Schweiz aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung und Gesundheit.

IN DEN FERIEN

Für günstige Ferien nutzen Sie Last-Minute-Angebote oder buchen Sie Reka-Ferien. Als Mitglied der Unia profitieren Sie von 10 Prozent Rabatt auf alle Reka-Ferienwohnungen im In- und Ausland. Bei Zugreisen lohnt sich eine frühzeitige Organisation: SBB-Sparbillette sind bis zu 70 Prozent günstiger. Viele Gemeinden bieten Tageskarten an, die man online reservieren kann.

BEIM SPORT

Gehen Sie gerne ins Fitnessstudio? Manche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach! Und sonst gibt es auch kostenlose Möglichkeiten, Sport zu treiben: Gehen Sie joggen, spazieren oder trimmen Sie sich auf dem Vitaparcours. Sportvereine sind eine günstige Alternative zum Fitnessstudio oder teuren Sportkursen. Kaufen Sie Freizeit- und Sportartikel nach oder am Ende der Saison, dann sind sie oft heruntergesetzt.

BEI DER KRANKENKASSEN

Es ist bequemer, die Grundversicherung der Krankenkasse nicht zu wechseln, doch Bequemlichkeit lohnt sich selten. Vergleichen Sie Ihre Versicherungsprämie jährlich via priminfo.ch oder comparis.ch. Falls Sie zu hohe Beiträge zahlen, wechseln Sie und kündigen Sie rechtzeitig: Die unterzeichnete Kündigung muss bis spätestens am letzten Arbeitstag im November bei der Versicherung eintreffen. Der Aufwand hält sich in Grenzen und ist es wert. Prüfen Sie auch allfällige Zusatzversicherungen: Welche brauchen Sie wirklich? Wählen Sie bei der Franchise entweder die niedrigste oder die höchste, alles dazwischen lohnt sich kaum. Fragen Sie bei der zuständigen kantonalen Stelle, ob Sie Anspruch auf Prämienverbilligung haben. Hier finden Sie eine Liste der zuständigen Behörden.


Sparen mit «Meal Prep»
Kochen Sie vor!

Mit Vorkochen – oder trendiger: mit «Meal Prep» – lässt sich viel Zeit und Geld sparen. Egal, ob Sie vorkochen, um es am nächsten Tag auf die Arbeit mitzunehmen oder für das Znacht am nächsten Abend. Fünf Tipps, wie das Vorkochen gelingt:

  1. Planen Sie. Machen Sie jeweils am Wochenende einen Menuplan und eine Einkaufsliste für die nächste Woche.
  2. Entscheiden Sie sich für zwei bis drei Gemüsesorten, zu denen Sie passende Rezepte für eine Woche suchen. Aus Sellerie, Rüebli und Broccoli lassen sich zum Beispiel vielfältige Gerichte von Suppe über Pastasauce bis Curry zubereiten.
  3. Kochen Sie Hülsenfrüchte und Getreide in grösseren Mengen. Reis, Linsen oder Couscous lassen sich als Beilage integrieren, als Salat aufbereiten oder zu Pfannengerichten aufpeppen.
  4. Kochen Sie für mehrere Tage vor, sollten Sie die Gerichte einfrieren, damit sie frisch bleiben. Suppen eignen sich dafür besonders gut. Bei den restlichen Gerichten nach Möglichkeit Trockenes (wie gekochte Nudeln) und Flüssiges (wie Tomatensauce) getrennt einfrieren.
  5. Schaffen Sie Abwechslung mit Kräutern und Gewürzen: Dasselbe Reisgericht schmeckt mit frischer Petersilie verfeinert völlig anders als mit Curry.

1 Kommentar

  1. Hans Müntzer

    Völlig falscher Ansatz! Sich das Geld besser einzuteilen schön und gut, aber unser Ziel muss es doch sein, für höhere Löhne zu kämpfen und dieses kapitalistische System zu bezwingen, das für die Not von uns Arbeitern verantwortlich ist und jede Krise auf uns abwählzt! Auf tolle Ratschläge wie das vierte Mal in der Woche Teilwaren zu essen können wir verzichten.

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