Keller-Sutter:

Heldin von FDP und Finanzindustrie

Clemens Studer

SUPER-FDP-WOMAN: Finanz­ministerin Keller-Sutter. (Foto: Key)

Eines ist bei allen Unklarheiten heute schon klar: FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat geliefert, was die Finanzindustrie von ihren Politikerinnen und Politikern erwartet. Sie garantiert mit Milliarden an Volksvermögen, dass die CS nicht zusammenkracht. Und sie sorgt gleichzeitig dafür, dass Forderungen nach höherem Eigenkapital, nach Boni-Beschränkungen und nach wirksamer Aufsicht möglichst keine Folgen haben. Keller-Sutter muss sich dazu nicht verbiegen. Es entspricht der Politik, die sie bereits vor ihrer Wahl in den Bundesrat gemacht hat. Und dafür wird sie auch gerühmt: von der internationalen Finanzindus­trie und von ihrer Partei, der FDP.

Die Verteidigung der FDP nimmt teils schon bizarre Züge an.

DERANGIERT. Die Unterstützung der CS-Partei FDP für ihre Bundesrätin nimmt dabei manchmal schon bizarre Züge an. So, wenn Ständerat Thomas Hefti (FDP, GL) allen Ernstes behauptet, die Kritik am UBS-CS-Deal komme nur, weil Keller-Sutter «eine Frau und nicht links» sei. Oder wenn Nationalrat Hanspeter Portmann (Banker im Solde des Fürsten von Liechtenstein, FDP) offensichtlich ziemlich derangiert im Nationalratssaal nach vorne stürmt und das Nein zu Keller-Sutters Banken-Deal als «Schande für die Schweiz» bezeichnet. Wohlgemerkt: das Nein des Parlaments. Nicht das Verhalten der Abzocker-Banker und auch nicht die Entscheidungen der bürgerlichen Parlamentsmehrheiten, die es den Bankern überhaupt möglich gemacht haben, sich zu verhalten, wie sie es taten.

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