Pflegerinnen, Reinigerinnen, Verkäuferinnen oder Gastro-Mitarbeiterinnen stehen zusammen am Weltfrauentag.
KÄMPFERISCH IN DEN TAG: Pflegerinnen im Altersheim in der Ostschweiz. (Foto: Unia)
In Luzern beginnt der Frauentag frühmorgens mit Espresso, Gipfeli – und einem Streik! Die Reinigerinnen der M. Silva-Reinigung GmbH legen die Arbeit nieder und fordern die Einhaltung ihres GAV, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Langsam erwacht die Schweiz an diesem 8. März. In Bern zu lila verzierten Denkmälern. Und auch in einem Altersheim in Grenchen sind die Pflegerinnen noch, oder schon, wach. Sie haben genug von Stress und Druck am Arbeitsplatz. Später erfasst die lila Welle die ganze Schweiz. Von St. Gallen bis Genf, von Delsberg über Biel nach Solothurn, überall stehen Pflegerinnen, Detailhändlerinnen, Malerinnen oder Gastromitarbeiterinnen in ihren Betrieben zusammen und fordern Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit.
Frauenstreikzahl: 8 von 10 Stellen
in der Pflege sind von Frauen besetzt. Der immense Stress, die unregelmässigen Arbeitszeiten und die kurzfristige Planung sind besonders für Mütter herausfordernd. Wegen der schlechten Bedingungen verlassen immer mehr Pflegende den Beruf.
ZETKIN-PUZZLE
In Basel rekonstruierten die Frauen Clara Zetkin aus Puzzleteilen. Zetkin, die berühmte deutsche Feministin, Kommunistin und Pazfistin, setzte sich für das Recht der Frauen auf Erwerbstätigkeit und für ihre gewerkschaftliche Organisierung ein. Und gilt als «Begründerin» des Weltfrauentags. Unia-Präsidentin Vania Alleva sagt in ihrer Rede: «Wir wollen endlich Fortschritte sehen! Ohne Druck von der Strasse und in den Branchen sind diese aber offensichtlich nicht zu haben. Deshalb unterstützen wir die feministische Bewegung bei der Organisation des Frauenstreiks 2023.»
SIE WOLLEN «BROT UND ROSEN» UND NOCH MEHR: Gastro-Mitarbeiterinnen in Biel. (Foto: Unia)
FRAUENPOWER FÜR BESSERE BEDINGUNGEN: Coiffeusen in Solothurn. (Foto: Unia)
FRAUEN-DEMOS
Abends dann in Neuenburg, Bern, Winterthur und Basel: Hunderte Frauen gehen auf die Strasse. Sie fordern Selbstbestimmung über den eigenen Körper, bessere Renten oder Schluss mit sexualisierter Gewalt. Während die bewilligte Demo in Neuenburg weitgehend friedlich verläuft, begegnet die Polizei den Frauen in Winterthur und Basel mit einem Grossaufgebot. In Basel kesselt die Polizei die Frauen ein und schiesst sogar mit Gummischrot.
FORDERT MEHR RESPEKT: Wäscherei- Mitarbeiterin in Freiburg. (Foto: Unia)
CARE-ARBEIT AUFWERTEN, JETZT! Pflegerin in der Ostschweiz. (Foto: Unia)
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Die Koalition für Konzernverantwortung hat ihre neue Initiative bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die Initiative verpflichtet Konzerne wie Glencore oder Chiquita zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltbestimmungen.
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