AHV-Dreizehnter:

Jetzt erst recht!

Clemens Studer

Weil die Pensionskassen immer weniger Rente für immer mehr Lohnbeiträge ausbezahlen, die Teuerung nicht ausgleichen und massiv Frauen benachteiligen, muss die AHV gestärkt werden. Denn bei keiner anderen Rentenversicherung erhalten die Lohnabhängigen mehr Rente pro einbezahlten Franken.

HÖHERE RENTEN. Das hat eine Modellrechnung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) im November 2021 erneut ergeben. Die SGB-Expertinnen verglichen dabei die gesamten Beiträge an die AHV mit den Beiträgen, die Lohnabhängige in einen Fonds der privaten Vorsorge einbezah­len müssten, um die gleiche Rente wie in der AHV zu erhalten. Das Resultat: 90 Pro­zent der Bevölkerung haben dank der AHV viel mehr Geld zum Leben als bei einer privaten Vorsorge. Mit der Initiative für einen AHV-Dreizehnten wollen die Gewerkschaf­ten das wichtigste Sozialwerk der Schweiz stärken – eine 13. Monatsrente würde die Renten sofort um 8,3 Prozent erhöhen. Geld dafür ist genug vorhanden, auch wenn der SGB jetzt die Initiative «SNB-­Milliarden für eine starke AHV» ad acta ­gelegt hat, weil sich mit der raschen Zinswende, der neuen Teuerungssituation und der BVG-­­Reform neue Fragen und Herausforderungen stellen.

FALSCHE VERSPRECHEN. Erwartungsgemäss hat die bürgerliche Mehrheit im Parlament den AHV-Dreizehnten abgelehnt. Die Abstimmung wird spannend. Ganz besonders nach dem laufenden BVG-Bschiss und den falschen Versprechungen, die zum Mini-Ja zu einem höheren Frauen­rentenalter geführt haben.

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