Eindrückliche Demonstrationen überall in der Schweiz:

Zehntausende gegen Putins Angriffskrieg

Clemens Studer

Zehntausende Menschen gehen in der Schweiz auf die Strasse, um gegen den Angriffskrieg von Präsident Putin auf die Ukraine zu protestieren.

STOPPT DEN KRIEG! Am Bellevue in Zürich. (Fotos: Manuel Lopez)

Am 26. Februar waren es 20’000 in Bern, am 12. März waren es ebenfalls in Bern 5000. Und dazwischen, am 5. März, waren es 40’000 in Zürich. Auch zahlreiche kleinere Kundgebungen fanden quer durch die Schweiz statt. Die Kundgebung in Zürich eröffnete Unia-Präsidentin Vania Alleva: «Der verbrecherische Angriffskrieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Schweiz muss alles dafür tun, um den am meisten Betroffenen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Und Kriegsflüchtlinge sollen bei uns ohne Vorbehalt willkommen sein. Aus diesem wie auch aus allen anderen Kriegen.» (Die ganze Rede siehe unten.) Es folgten die eindrücklichen und bewegenden Worte von Sara Gorbulinsky, die auf die Situation der Menschen in der Ukraine einging: «Wer kann, der geht. Die, die bleiben, sind die, die nicht gehen können: Alte, Kranke, Invalide, die Schwächsten der Gesellschaft.» (Die ganze Rede im Video gibt es hier: rebrand.ly/demo-rede1)

FÜR DIE OPFER

Auch die Vertretenden der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) betonten die grausamen Folgen des Krieges: «Unsere Solidarität muss allen – auch den ­ukrainischen – Deserteuren und Kriegsverweigerern gelten.» Anja Gada forderte: «Das Ausreiseverbot für Männer von 18 bis 60 Jahren muss sofort aufgehoben werden.» Und Jonas Kampus wehrte sich gegen die nun von rechter Seite geforderte Aufrüstung der Schweiz (Siehe auch Seite 6). Der russische Schriftsteller Mikhail Shishkin fand klare Worte zur Solidarität zwischen der russischen und der weltweiten Friedens­bewegung sowie den Menschen in der ­Ukraine. «Die Ukrainer kämpfen für eure und für unsere Freiheit!» sagte er.

Mischa Schiwow, Parlamentarier der linken Alternativen Liste (AL) und derzeit Zürcher Parlamentspräsident, rief die Anwesenden auf, sich für den Frieden einzusetzen: «Hören wir nicht auf die heute laut werdenden Stimmen, die Vergeltung und kriegerische Lösungen fordern. Tun wir alles, um dem Frieden eine Chance zu geben!» (Die ganze Rede gibt es hier: rebrand.ly/demo-rede2)

GAS FINAZIERT DER KRIEG

Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges ergriff SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer das Wort, um sich für die gross­zügige Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine einzusetzen: «Es ist zu befürchten, dass viele dieser Menschen für lange Zeit nicht mehr zurück in ihre Heimat können. Umso wichtiger ist es, dass die betroffenen Menschen rasch arbeiten dürfen und ausreichenden Zugang zu Bildungsangeboten und Sozialversicherungen erhalten.» (Die ganze Rede gibt es hier: rebrand.ly/demo-rede4)

Zum Schluss sprach Balthasar Glättli, Präsident der Grünen Schweiz. Er betonte, dass dem russischen Regime der Geldhahn abgedreht werden müsse, um die Kriegshandlungen möglichst rasch zu stoppen: «Trotz allen Sanktionen finanziert der Rohstoffhandel, der Verkauf von Öl und Gas, weiter Putins Krieg. Und die Schweiz ist der wichtigste Handelsplatz. Das muss gestoppt werden!» (Siehe auch Seite 9, und die Rede zum Nachhören gibt es hier – ein bisschen runterscrollen: rebrand.ly/demo-rede3)


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