Schweiz vor dem zweiten Corona-Winter und mitten in der fünften Pandemie-Welle
Neue Varianten, alte Massnahmen

Das Coronavirus ist noch längst nicht besiegt. Im Gegenteil. Trotzdem trödelt die Politik.

DIE MASKE: Treue Begleiterin durch die Pandemie. (Foto: Getty)

10’466 neue Coronafälle, 140 neue Spitaleinweisungen, 22 Tote. Das sind die Corona-Zahlen vom Mittwoch, 1. Dezember 2021 (Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Einen Monat davor waren es noch 2607 neue Fälle, 57 neue Spital­einweisungen und 5 Tote gewesen.

Dazwischen liegen eine Volksabstimmung und das Auftauchen einer neuen Coronavariante, von der noch niemand genau weiss, wie gefährlich sie wirklich ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von der neuen Omikron-Va­riante ausgehende Risiko als «sehr hoch» ein. Die Angst der Regierenden vor der Volks­abstimmung bremste in den vergangenen Wochen die effiziente Pandemiebekämpfung aus. Jetzt ging diese Abstimmung klar zu Gunsten einer effizienten, wissenschaftsbasierten Politik aus. Trotzdem bleibt der Bundesrat weiter zurückhaltend und lässt in vielen Bereichen den Kantonen den Lead. Diese haben bereits vor einem Jahr gezeigt, dass viele von ihnen zum Trödeln neigen.

Die Schweiz fährt mit Vollgas in einen zweiten harten Seuchen-Winter.

WO BLEIBT DER MUT?

Trotz der neuen Virusvariante und der wieder explodierender Verbreitung der Delta-Variante schlägt der Bundesrat im Wesentlichen alte Massnahmen vor: wieder ein bisschen mehr Maskenpflicht, ein bisschen mehr Zertifikat vorweisen, wieder ein bisschen mehr Homeoffice. Welche Massnahmen der Bundesrat definitiv beschliessen wird, zeigt sich am Erscheinungstag dieser Ausgabe. Die Vernehmlassung in den Kantonen lief bis Redaktionsschluss.

Klar ist bereits jetzt: Was auch immer der Bundesrat aus seiner Auswahlsendung beschliesst, es wird kaum reichen, zu verhindern, dass die Schweiz mit Vollgas in einen zweiten harten Seuchen-Winter fährt. Das Volk hat den Massnahmen-Gegnern und Seuchen-Verlängerinnen eine klare Absage erteilt (siehe auch Text unten). Vielleicht findet die Landesregierung ja dann zwei Wochen nach der Abstimmung den nötigen Mut, zu machen, was die erdrückende Mehrheit des Volks will und die Wissenschaft empfiehlt.

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