Aktionen der Migros-Mitarbeitenden für mehr Lohn und mehr Personal

«Jetzt sind wir dran!»

Clemens Studer

Seit Jahren klemmt die ­Migros bei Lohnerhöhungen, auch bei den Mindestlöhnen. Jetzt haben die ­Mitarbeitenden definitiv genug. Am 7. Oktober ­mobilisierten sie mit Aktionen vor Migros-Firmen.

UNIA-AKTION: Flyern vor der Migros in Neuenburg. (Foto: Unia)

Die Migros gehört zu den Pandemie-Gewinnerinnen. 2020 fuhr sie den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte ein: 1,76 Milliarden Franken – mehr als doppelt so viel wie der bisherige Rekordgewinn im Jahr 2014 von 826 Millionen. Die Migros-Gewinne explodieren, gerade auch weil die Arbeitsproduktivität gestiegen ist. Nach ihrem unermüdlichen Einsatz während der Pandemie sagen die Mitarbeitenden laut und deutlich: «Jetzt sind wir dran!» Denn die Lohnerhöhungen bei der Migros sind seit Jahren tiefer als anderswo, auch bei den Mindestlöhnen. Viele Migros-Mitarbeitende verlieren Kaufkraft. Das heisst: sie haben weniger verfügbares Einkommen im Portemonnaie. Unterstützt von der Unia, verlangen die Migros-Mitarbeitenden:

  • eine generelle Lohnerhöhung von 2 Prozent;
  • Erhöhung der Mindestlöhne um mindestens 100 Franken;
  • mehr Personal;
  • keine prekären ­Arbeitsverträge mehr;
  • die Einhaltung des L-GAV Migros im Onlinehandel.

Diese Forderungen werden die Migros-Menschen auch an die nationalen Lohndemos vom 30. Oktober tragen (siehe Seite 5).

MASSIVER STRESS

Bald stehen wieder die Rabattschlacht-Tage an und die Weihnachtszeit. Die erwartbaren und von den Unternehmen eingeplanten Rekordumsätze setzen die Mitarbeitenden in Läden wie im Onlinehandel unter zusätzlichen Druck.

Der massive Stress, die körperliche Überlastung und die vielen Überstunden setzen alle im Detailhandel Arbeitenden unter enormen Druck. Und ganz besonders die Lohnabhängigen mit Betreuungspflichten. Die Unia-Branchenkonferenz verlangt darum in einer Resolution:

  • die strikte Einhaltung der Ruhe- und Pausenzeiten;
  • die Kompensation der Überstunden durch Freizeit;
  • bedingungslose Zuschläge für Abend- und Sonntagsarbeit;
  • Feierabend um 16 Uhr am 24. und am 31. Dezember;
  • Dienstpläne, die sich mit dem Privat- und Familienleben vereinbaren lassen;
  • mehr Personal, um die Mehrbelastung abzufedern;
  • eine Begrenzung der täglichen Arbeitsstunden (10 statt 14);
  • keine Arbeit auf Abruf mehr.

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