Die Unia hat viele Immobilien – um mobil zu bleiben:

Die Häuser der Unia sind keine Villen

Clemens Studer

Die Unia besitzt rund 150 Immobilien: Hotels, ­Gewerberäume und rund 2800 Wohnungen. Sie sind 436 Millionen Franken wert.

EGGHÖLZLI: Der Hauptsitz ist im Besitz der Unia. (Foto: Keystone)

Schon die Vorgängergewerkschaften der Unia wussten: Aus eigenen Häusern können sie nicht vertrieben werden. Deshalb legten sie das Geld ihrer Mitglieder verantwortungsvoll und nachhaltig in Immobilien an. Zuerst ging es darum, Räume für die gewerkschaftliche Arbeit zu schaffen und der Bewegung auch eigene Versammlungsräume und Betriebe wie ­Restaurants und Hotels für das ­gesellschaftliche Leben zur Verfügung zu stellen. Nach und nach kamen auch eigene Wohnimmobilien dazu. Und bis heute unterstützt die Unia mehrere Wohnbaugenossenschaften.

Die Erträge der Unia-Immobilien fliessen in die gewerkschaftliche
Arbeit.

MIETEN UNTER MARKTNIVEAU

Per Ende 2020 hatten die Unia-Immobilien einen Buchwert von 436 Millionen Franken. Auf den rund 150 Immobilien lasten auch Hypotheken. Viele der Häuser nutzt die Unia selber für ihre Sekretariate und die Zahlstellen der Arbeitslosenkasse. Bei den anderen handelt es sich zu einem grossen Teil um Wohnliegenschaften. Ein kleinerer Teil wird gewerblich oder
gemischt genutzt. Die Mieten für die rund 2800 Wohnungen sollen nicht Einzelpersonen bevorzugen und orientieren sich darum am Marktniveau. Dennoch liegen sie, wie eine unabhängige Bewertungsexpertise zeigt, rund 30 Prozent darunter.

Während des Corona-Lockdowns hat die Unia den Firmen, die wegen eines Behördenentscheids schliessen mussten, die Mieten zu 100 Prozent erlassen.

GANZ OHNE SPEKULATION

In ihrem Furor, die Unia schlechtzumachen, verlieren die Gewerkschaftsfeinde im Parlament und auf gewissen Redaktionen auch gerne mal die Übersicht und vergessen, was sie eigentlich jetzt inhaltlich kritisieren wollen. Zuerst blasen sie die Gewerkschaft zum Immobilienhai auf. Um dann – nachdem die Zahlen bis hin zu den Abschreibungssätzen offen daliegen – zu mäkeln, die Unia schlage zu wenig Profit aus ihren Wohnungen. Damit zeigen sie, was sie wirklich stört: die Unia-Immobilien sind der Spekulation des Kapitals entzogen. Die Erträge der Unia-Immobilien fliessen in die gewerkschaftliche Arbeit zugunsten der Mitglieder. Damit die Unia beweglich und mobil bleibt.

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