Corona: Zahlen stabil, Impfungen laufen runder, aber:

Der Schutz der Lohnabhängigen muss endlich besser werden

Clemens Studer

Licht am Ende des Pandemie-­Tunnels, oder nur ein Zwischenhoch wie im letzten Sommer?

Die Fallzahlen haben sich bei plus/minus 2000 pro Tag eingependelt. Doch die Intensivstationen sind immer noch mehr als üppig ausgelastet (83 Prozent). Und die Covid-Patientinnen und -Patienten werden immer jünger. Einerseits, weil der älteste Teil der Bevölkerung unterdessen geimpft ist. Andererseits, weil die unterdessen dominante Variante des Virus deutlich ansteckender und krankmachender ist. A propos impfen: da sind die meisten Kantone unterdessen in die Gänge gekommen. Auch wenn vielerorts die Kupplung noch schleift. Trotzdem lassen immer mehr Kantone immer mehr Altersgruppen zur Impfung zu. Übrigens: Impfen lassen können sich etwa Pendelnde auch im Kanton ihres ­Arbeitsplatzes. Das ist unter anderem auch darum nötig, weil sich einige Firmen bei der Freistellung für Impfwillige extrem knausrig zeigen.

Die Covid-Kranken werden immer jünger.

HÖHERES RISIKO

Noch sind viele Menschen im Homeoffice. Und verringern so die Wahrscheinlichkeit, sich oder andere anzustecken. Doch Hunderttausende von Lohnabhängigen haben diese Möglichkeit nicht. Zum Beispiel auf dem Bau, im Verkauf, in der Logistik und in der Pflege. Darum ist und bleibt es für die Pandemiebekämpfung zentral, sie weiterhin und besser bei der Arbeit zu schützen. Denn bereits im vergangenen Sommer sah es einige Wochen gut aus. Doch als Folge der von rechten Parteien, manchen Kantonen und Gewerbeverbänden durchgestierten Turbo-Öffnung lief die Schweiz in eine heftige zweite Welle. Der Bundesrat möchte diesen Fehler nicht wiederholen, sondern lässt sich mit weiteren Öffnungsschritten jene drei Wochen Zeit, die von der Wissenschaft empfohlen sind. Im Vergleich zu ­unseren Nachbarländern haben wir ja sowieso ­einen Büsi-Lockdown. ­Allerdings leider auch nur Büsi-Entschädigungs­massnahmen für die Betroffenen.

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