Mehr als ein Jahr Pandemie: Vier junge Berufsleute erzählen, wie das Virus ihr Leben verändert hat

Jungsein in Zeiten von Corona

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Eine Kita-Frau, ein Maurer, ein Coop-Verkäufer und ein Elektriker: Sie sind jung und Unia-Mitglieder und wollten gerade richtig durchstarten. Doch dann kam Corona. Jetzt erzählen sie, was das Virus mit ihnen gemacht hat.

LIEBLINGSFILM: «Scott Pilgrim versus the World». (Foto: Severin Nowacki)

Madlen Schär, 22, Miterzieherin Wald-Kita «Ich habe mich menschlich weiterentwickelt»

work: Was war, seit es Corona gibt, das Schwierigste für dich?
Madlen Schär: Die Kontakte zu meinem Freundeskreis zu halten, denn die liefen vorher vor allem über den Ausgang. Ich fand auch schwierig, dass sich gewisse Leute abschotteten. Es gibt Leute in meinem Umfeld, die driften ab, auch in Verschwörungstheorien, weil sie nicht mehr gezwungen sind, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Mit gewissen Freunden kann ich über gewisse Themen nicht mehr sprechen, zum Beispiel übers Impfen. Sie leben nur noch in ihrer Bubble.

Fühltest du dich einsam?
Nicht wirklich, zum Glück. Ich habe eine megacoole WG und das Glück, mit drei sehr tollen Menschen zusammenzuleben. Wir sind zu einer Familie zusammengewachsen. Im letzten Frühling habe ich während des Lockdown keine anderen Menschen ge­sehen als meine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner.

Hast du Angst, Corona zu be­kommen?
Ja, aber mehr wegen meiner Mitbewohnerin und meinem Freund, der auch in der WG wohnt, weil die beiden zur Risikogruppe gehören. Im Lockdown letztes Jahr hatte ich Angst, sie anzustecken. Jetzt habe ich etwas weniger Angst. Der letzte Sommer brachte ein wenig Entspannung. Aber wir schränken unsere Kontakte immer noch ein. Meine Mitbewohnerin hat jetzt die erste Impfung erhalten, deshalb kann ich etwas aufatmen.

«Die Stellen­suche ist im Moment der Horror.»

Waren die Massnahmen des Bundesrates für dich einschneidend?
Ich hatte Glück. Aber mein Freund konnte letztes Jahr nur drei Monate arbeiten. Er hat als Elektriker auf Montage gearbeitet und dann gekündigt. Gleich zu Beginn der Pandemie fing er bei der Securitas an. Doch sie kündigten ihm in der Probezeit. Wir fragten uns, ob sie das machten, weil er Risikopatient ist. Auch andere Freundinnen und Freunde verloren kurz vor oder während der Pandemie ihren Job. Die Stellensuche ist im Moment der Horror. Da bin ich froh, dass ich in einem systemrelevanten Beruf arbeite. Nur: Wenn schon systemrelevant, dann sollte man diese Berufe endlich auch besser entlöhnen!

Hat die Politik die Jungen ver­gessen? Fühlt ihr euch als «verlorene Generation»?
Ich hätte mir gewünscht, man wäre mehr auf die psychische Gesundheit der jungen Leute eingegangen. Denn die Pandemie schlägt schon stark auf die Psyche. Auch in der Schule wird nicht darauf eingegangen, dass es vielen Jugendlichen nicht gut geht. Da heisst es immer sofort: «Es gibt nichts zur grännen, nur weil ihr nicht in den Ausgang könnt!»

Hatte und hat die Corona-Zeit für dich auch was Positives?
Ich war gezwungen, mega viel Zeit mit mir selber zu verbringen, weil ich weniger Ablenkung hatte. Deshalb habe ich mich als Mensch weiterentwickelt. Und gewisse Freundschaften wurden tiefer. Da man den Freundeskreis klein halten musste, merkte ich, welche Leute mir wirklich wichtig sind.

Was hast du seit der Pandemie am meisten vermisst?
Den Ausgang und die Festivals vermisse ich sehr. Seit ich sieben bin, gehe ich jedes Jahr an mindestens ein Open Air.

Du hast immer «draussen» ge­arbeitet und nie im Homeoffice, oder?
Ja. Während des Lockdown im letzten Jahr stand ich drei Monate lang am Fliessband in einer Pharma-Firma. Da hatten wir keine Maskenpflicht. Die Firma hielt sich nicht an die Massnahmen. Erst nach Wochen wurden Plexiglasscheiben montiert und Arbeitsplätze gesperrt. Als mal eine Kontrolle kam, schickten sie mich und andere in ein Büro, damit der Kontrolleur uns nicht sah. Jetzt als Miterzieherin in einer Wald-Kita arbeite ich immer draussen, und wir dürfen da die Maske ausziehen.

Lässt du dich impfen?
Ja, ich bin schon angemeldet.

Glaubst du, nach Corona wird alles wieder sein wie vor Corona?
Nein, vor allem gefühlsmässig nicht. Es wird sich noch lange komisch anfühlen, im Ausgang in einer grossen Menschenmenge zu sein. Oder ohne Maske im Tram zu sitzen. Viele Leute haben sich während Corona auch radikalisiert, die politischen Lager sind sehr verhärtet.

Das Gespräch führte Anne-Sophie Zbinden.


 Marius Käch,  24, Maurer EFZ: «In der Schweiz zählen nicht wirklich die Menschenleben»

LIEBLINGSFILM: «Stargate». (Foto: Mara Truog)

work: Mehr als ein Jahr Pandemie: Was war bis jetzt das Schwierigste für dich?
Marius Käch: Die Einschränkungen im Privatleben, während man gleichzeitig die ganze Zeit arbeiten gehen muss. Das ist ein riesiger Widerspruch, der zeigt: Wir sind nur da, um Geld zu machen, und alles andere ist nichts wert. Weder unsere Gesundheit, unsere Sicherheit, unsere Familie noch sonst irgendwas.

Bei den Pflegenden gab es wenigstens eine gesellschaftliche Debatte über den Wert ihrer Arbeit, und Applaus. Nur: Davon kann man auch keine Miete und keine Krankenkasse zahlen.

Ganz anders bei uns auf dem Bau. Am Anfang hatten wir nicht einmal genügend Seifen, um die Hände zu waschen. Und zu wenig Toitois, keine Hygienemasken. Das Einzige, was wir bekamen, war ein Plakat des Baumeisterverbands, auf dem «Danke» stand und das in der Baracke aufgehängt wurde. Zusammen mit einer Androhung von Lohnsenkungen. Was soll man dazu sagen?

«Ich wüsste nicht, was in
diesem Jahr positiv war.»

Hätten denn auch die Baustellen geschlossen werden sollen?
Selbstverständlich! Das einzig Richtige wäre: Alles für eine kurze Zeit konsequent dichtmachen, damit sich das Virus nicht mehr verbreitet. Ausserdem viel testen und, wenn neue Fälle auftauchen: Sofort rigorose Lockdowns verordnen, aber möglichst lokal und möglichst kurzfristig. So wie das andere Länder machen, in denen es wieder ein gesellschaftliches Leben gibt, wie in China, Vietnam und Kuba zum Beispiel. Da sind viel weniger Menschen gestorben und erkrankt, auch die Wirtschaft erholte sich rascher wieder.

Als die Pandemie begann, hat China innert zehn Tagen ganze Spitäler aus dem Boden gestampft, und in Vietnam gibt es seit Anfang der Pandemie keine 3000 Infizierte. Wir warten hier seit Ewigkeiten auf irgendwelche Impfungen.

Sind die Corona-Vorsichts­massnahmen im Job schwierig umzusetzen?
Wir haben Regeln zum Maskentragen, zum Händedesinfizieren, dazu, wie viele Leute in den Baracken sein dürfen, wo gegessen wird und wie man anstehen soll. Das finde ich super gemacht. Es kommt aber natürlich auf die Baustelle an. Ich habe das Glück, dass ich auf einer bin, wo der Polier die Regeln ernst nimmt, das ist aber nicht überall so.

Das Problem ist mehr die Arbeit selber: Wie soll man etwa mit zwei Metern Abstand eine Wand schalen, wenn sie zwei Leute halten müssen und sie keine zwei Meter breit ist? Und dann heisst es halt: «Die Hütte muss bis dann und dann stehen, Punkt!» Ob jetzt Corona ist oder nicht: der Termin steht. Das ist ja schon sonst das Problem, der ganze Termindruck und Stress.

Hat die Pandemie auch was Gutes bewirkt?
Gar nichts! Ich wüsste nichts, was mir dieses Jahr passiert ist, das wirklich positiv war. Ich bin ein Jahr älter geworden. Und ich war praktisch nur am Arbeiten. Doch, vielleicht das: Ich konnte im Lockdown am Morgen plötzlich sitzen im Zug, statt zu stehen.

Was hast du in diesem Corona-Jahr am meisten vermisst?
Dass ich am Freitag und am Samstag an keine Konzerte mehr gehen kann, das tut im Herzen weh. Und dass ich bei meinem Hockeyclub nicht mehr in die Kurve gehen konnte, ebenfalls. Vor allem jetzt, wo Playoffs sind, das tut verdammt weh.

Wirst du dich impfen lassen?
Aber sicher! Es ist zwar nicht so, dass ich der Pharmaindustrie trauen würde. Von denen habe ich eine genauso schlechte Meinung wie von den Banken, Glencore und Nestlé. Aber jetzt blöd zu tun und sich gegen die Corona-Impfung zu stellen, also das kommt für mich sicher nicht in Frage. Diese Impfung ist etwas vom Besten, was man machen kann!

Hattest du seit Beginn der Pandemie Angst, den Job zu verlieren?
Diese Angst habe ich konstant. Denn: Ich bin zwar gelernter Maurer und es gibt bestimmte Sachen, die ich spe­ziell gelernt habe. Aber vieles, was ich mache, können auch andere. Wir sind alle ersetzbar.

Auf dem Bau läuft es zwar noch gut, aber die Krise fängt auch bei uns an. In Zürich ist Frutiger hopsgegangen. Und Strabag hat mit Entlassungen angefangen.

Hat dich Corona etwas gelehrt?
Von klein auf wurde mir immer gesagt, dass ich im besten Land der Welt lebe. Ein Land, in dem Menschenleben sehr wichtig seien und das gemeinsame Wohlergehen das höchste Gut. Dabei wurde immer auf andere Länder gezeigt, wie Vietnam und Kuba. Dort hätten die Menschen nur zu arbeiten und sonst keinen Wert. Nun kommt es hart auf hart bei uns mit der Pandemie. Dort haben die Menschenleben Priorität und bei uns nur die Wirtschaft.

Glaubst du, nach Corona wird alles wieder wie früher?
Was für ein «Früher»? Ein «Früher» wie 2018, als wir gegen den Zwölf-Stunden-Arbeitstag gestreikt haben auf dem Bau? Ein «Früher» mit einer Wirtschaftsform, welche die ganze Menschheit gegen die Wand fährt mit der Klima­krise? Ich möchte eine gute Zukunft für uns alle, aber nicht das alte ­«Zuvor».

Das Gespräch führte Patricia D’Incau.


Ilkim Daskiran, 23, Detailhandelsangestellter:  «Ich glaube, Corona macht mich ein bisschen paranoid»

LIEBLINGSFILM: «Ich schaue alles – ältere Filme genauso wie neuere, alles mit einer Message, und auch ein bisschen Comedy.» (Foto: Matthias Luggen)

work: Was ist das Schwierigste für dich in diesen Corona-Zeiten?
Ilkim Daskiran: Ich verlor meine Lehrstelle im Hotel Metropol in Interlaken. Kaum hatte ich dort angefangen, musste das Hotel wegen Corona schliessen. Das war im letzten August – und normalerweise sind dann schon alle Lehrstellen besetzt. Ich habe die ganze Zeit gesucht und Bewerbungen verschickt. Ich habe wirklich alles gemacht: Ich schrieb Mails, ich bewarb mich mit Videos, ich ging vorbei, wenn es möglich war. Das war sehr schwierig.

Schliesslich konnte ich in einem Restaurant schnuppern. Aber bevor ich wirklich dort anfangen konnte, wurde der Chef ermordet. (Das «Tötungsdelikt von Interlaken» machte damals Schlagzeilen: Die Frau des Wirtes, eine Ex-Profiboxerin, wird verdächtigt und wurde verhaftet. Es gilt die Unschuldsvermutung. Red.) Es war schlimm. Der Betrieb ging zu, alle verloren den Job – und ich hatte weiter keine Lehrstelle. Durch Glück habe ich im Oktober schliesslich bei Coop eine Lehre anfangen können. Da habe ich jetzt viel Kontakt mit Kunden und kann so mein Deutsch verbessern. Denn ich bin erst seit fünf Jahren in der Schweiz.
Der Anfang war nicht einfach. Ich hatte ja die ersten drei Monate der Stifti verpasst – und musste alles aufholen. Am Arbeitsplatz und in der Berufsschule. Das war schon anstrengend.

Ausserdem mussten meine Familie und ich im letzten Jahr zweimal umziehen. Am Anfang war unsere neue Wohnung total leer. Wir hatten zwei Monate lang keine Möbel, nur zwei Betten, weil wir vorher in einem Haus gewohnt hatten, das von einer Asylorganisation betrieben wird. Und weil ja die Läden wegen Corona geschlossen waren, konnten wir nicht einfach so Möbel kaufen gehen.

Was war das Beste am Corona-Jahr?
Ich konnte im letzten Jahr mein eigenes Tonstudio einrichten. Musik ist sehr wichtig für mich. In der Türkei arbeitete ich als Tontechniker, und das möchte ich irgendwann auch hier in der Schweiz tun.

Was hast du am meisten vermisst?
Früher gaben meine Freunde und ich fast jede Woche irgendwo ein Konzert. Wir spielen Rap und R ’n’ B. Das konnten wir jetzt nicht mehr, und das fehlt mir sehr. Auch das Zusammensein mit den Freunden. Mich dünkt, wir haben uns etwas auseinandergelebt, weil wir uns nicht mehr sehen konnten.

Fühltest du dich einsam?
Ja! Vor allem auch, nachdem ich meine Lehrstelle verloren hatte und ich nichts mehr anderes machen konnte, als dazusitzen. Am Anfang fand ich das noch gar nicht so schlimm. Es war wie eine Erholung von der stressigen Welt draussen. Aber irgendwann dann fühlte ich mich sehr allein.

«Wegen Corona habe ich meine Lehrstelle verloren»

Hattest du Angst, Corona zu bekommen?
Sehr, ja! Im Verkauf kannst du ja kein Homeoffice machen. Wir stehen den ganzen Tag im Laden, wo viele Leute kommen. Jedes Produkt, das im Regal steht, fassen wir an. Und beim Einkassieren nehmen wir die Waren, die die Kunden anfassen und kaufen, ebenfalls in die Hand.

Klar, ich arbeite mit Maske und Handschuhen. Doch wenn ich könnte, würde ich auch noch einen weissen Schutzanzug anziehen. (Lacht.) Wir sind dem Virus halt stark ausgesetzt. Und das Problem ist ja, dass wir nicht genau wissen, was diese Krankheit mit einem macht. Vielleicht hätte ich einen schwachen Verlauf. Aber vielleicht auch nicht. Ich glaube, Corona macht mich ein bisschen paranoid. (Lacht).

Wie erlebst du Corona an der Berufsschule?
Wir hatten zwar immer vor Ort Berufsschule, nie virtuell. Aber im Klassenzimmer sitzen wir mit Abstand und tragen Masken. Und die, die reden, sind meistens die Lehrer. Wir kommunizieren viel weniger untereinander. Auch am Mittag chillen die meisten für sich an ihrem Pult oder gehen eine Zigarette rauchen. Das ist alles schon sehr anders als vorher.

Was hat dich Corona gelehrt?
Viel über Bakterien und Viren. Und mir ist aufgefallen, dass ich mir früher sehr viel ins Gesicht gefasst habe. Das mache ich jetzt nicht mehr. Ausserdem hat mich Corona gelehrt, wie es ist, ein einsameres Leben zu führen und mehr allein zu sein.

Falls wir das Virus in den Griff bekommen: Glaubst du, es wird alles wieder wie vor Corona?
Das «neue Normal» wird sicher noch einige Zeit so ähnlich bleiben, wie es jetzt ist. Und es wird in Zukunft sicher auch noch öfter Pandemien wie diese geben. Deshalb müssen wir ja auch einen Weg finden, wie wir damit umgehen können.

Das Gespräch führte Patricia D’Incau.


Léon Fahrni,  22, Elektriker: «Alles Vergnügliche hat man uns gestrichen»

LIEBLINGSFILM: «Léon – der Profi». (Foto: Stephan Bösch)

work: Was ist das Schwierigste für dich in diesen Corona-Zeiten?
Léon Fahrni: Sicher, dass die ganzen Kulturbetriebe schliessen mussten, aber wir trotzdem weiterschaffen mussten. Alles haben sie dichtgemacht, ausser bei uns auf den Baustellen. Mein Leben und das meiner Kollegen ist
offenbar viel weniger wichtig als der Profit unserer Chefs. Das macht mich extrem hässig.

Gibt es auch was Gutes?
Ich musste während Corona 18 Wochen in die RS. Ich bin Flugabwehr­kanonier. Wenigsten verpasste ich nicht so viel, da ja eh alles zu war und nichts lief.

Was hast du seit Corona am meisten vermisst?
Klar die Parties und den Ausgang. Neue Menschen kennenlernen. Bin neu nach Frauenfeld gezogen und fiel hier etwas in ein soziales Loch. Wohne zwar in einer WG mit meinem besten Kollegen, aber trotzdem. Jetzt habe ich gestern grad meinen Job gekündet, da ich einfach keine Nerven mehr habe. Es ist immer dasselbe: aufstehen, schaffen, Haushalt machen, schlafen – und wieder von vorne. All das führt irgendwie zu einer Arbeitsdepression. Erspartes habe ich zwar nichts, aber ich brauche endlich mal eine Pause jetzt!

Fühlst du dich einsam?
Ja! Und auch alleingelassen, obwohl es allen gleich geht.

Hast du Angst vor Corona?
Nein, Angst nicht. Ich habe mich immer an die Anweisungen des BAG gehalten, obwohl sie einschneidend sind.

«All das führt zu Arbeits­depression.»

Fühlst du dich als Teil einer «verlorenen Generation», der Corona das Leben gestohlen hat?
Ja, verlorene Generation trifft es. Alles Vergnügliche hat man uns ge­strichen, aber die Wirtschaft hat man einfach weiterlaufen lassen. Ich konnte ja kein Homeoffice machen, war immer dran und draussen auf den Baustellen. Aber das Soziale, das du vorher so hattest, das Feierabendbier, das gute Laune gibt, das fiel weg.

Hast du die wirtschaftliche Krise gespürt?
Nein. Ende Monat hatte ich mehr Geld im Sack als sonst, da ich es nicht ausgeben konnte für den Spass im Leben.

Lässt du dich impfen, wenn das möglich wird?
Ja, sofort! Damit wieder ein normales Leben möglich wird.

Hast du Forderungen an die Politikerinnen und Politiker?
Ja, die Politiker sollen mehr auf uns Junge schauen, denn das haben sie während Corona nicht gemacht. Sie haben uns einfach ignoriert. Deshalb habe ich auch Verständnis für die Krawalle in St. Gallen. Selber war ich allerdings nicht da.

Falls wir das Virus in den Griff bekommen: Glaubst du, alles wird wie vor Corona?
Nein, denn es wird viele Kleinbetriebe und kleine Kulturorganisationen vor allem für die Jugend nicht mehr geben. Sie gehen ein, weil sie zu wenig Unterstützung von der Politik bekommen haben.

Das Gespräch führte Jonas Komposch.

1 Kommentar

  1. Cheyenne Liechti

    Madlen isch mini Mitbewohnerin und dr tollst Mönsch ufder Wält – danke für ds tolle Interview.

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