Bezirksgericht Frauenfeld bestätigt:

Multimillionär Baha ist ein Lohndumper

Ralph Hug

Schlossherr Christian Baha ist vor Gericht abgeblitzt: ein Sieg für die Unia.

URTEIL. «Was ist nur los auf Schloss Sonnenberg?» fragte work unter diesem Bild von Christian Baha. Nun herrscht Klarheit.

work und die Unia dürfen den Wiener Multimillionär Christian Baha als Lohndumper und Finanzspekulanten bezeichnen. Das Bezirksgericht Frauenfeld hat seine Klage wegen Persönlichkeitsverletzung abgelehnt.

Der Fall geht auf den Streit um das Schloss Sonnenberg in Stettfurt TG zurück, das Baha besitzt und renoviert (work berichtete). Dort hatte er polnische Arbeiter zu Tieflöhnen beschäftigt. Er zahlte ihnen Bruttolöhne von 2940 bis 2970 Franken und zog für Kost und Logis in einem 17,4 Quadratmeter grossen Container noch je 180 Franken ab.

KLAGEN. Aus internen Mails geht hervor, dass Baha den Arbeitern keinesfalls mehr zahlen wollte. Als die Unia das Lohndumping bekannt machte, reagierte Baha mit Klagen und superprovisorischen Verfügungen. Auch gegen work. Das Gericht kam jetzt zum Schluss, dass die Bauarbeiter auf dem Schloss zwar nicht dem Landesmantelvertrag unterstünden. Dennoch seien die Gehälter «weit weg vom ortsüblichen Lohn». Das Gericht sah auch eine Fotomontage der Unia mit Christian Baha als Sonnenkönig auf einem Thron als nicht ehrverletzend an, da es sich um eine satirische Darstellung handle. Das Urteil des Bezirksgerichtes ist noch nicht rechtskräftig.


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