Laura mal lautLaura und die Wünsche
Die Stimmung im Laden war über Weihnachten und Neujahr etwas gelassener. Es lief nicht viel.
Laura Gonzalez Martinez ist Verkäuferin in Zürich und Gewerkschafterin.
Die Stimmung im Laden war über Weihnachten und Neujahr etwas gelassener. Es lief nicht viel.
Wir haben doch eben das Januarloch überstanden, und schon organisieren wir den Weihnachtsverkauf. Dieses Jahr ist für mich unglaublich schnell rum.
Die Gewerkschaft hat mich dieses Jahr gelehrt, dass wir niemals allein sind.
Ich war Ende August am Kongress der UNI Global Union in Philadelphia, USA. Die UNI ist ein globaler Gewerkschaftsbund mit Mitgliedern aus 150 Ländern. Ihr Ziel: kollektive Gesamtarbeitsverträge und soziale wie auch wirtschaftliche Gerechtigkeit.
«Ich habe gehört, dass Sie nicht zufrieden sind, Frau Gonzalez?» So beginnt das Gespräch mit dem freundlichen HR-Menschen aus der Personalabteilung.
Ich stehe da und bestaune den neuen Arbeitsplan, der ist grossartig: Ich darf dann und wann eine Stunde früher gehen. Yeah!
Da stehe ich zwischen den tonnenschweren Rollis und setze meine ganze Kraft ein, um sie ins Rollen zu bringen. Meistens hat einer der Rollis ein defektes Rad, um es spannender zu machen.
Ich stand eines Morgens im Lager und schnitt in Windeseile den Zopf am Meter und war mit meinen Gedanken schon bei der nächsten Aufgabe. Als meine Vorgesetzte mit hochrotem Kopf neben mir stand und aus den Ohren rauchte.
Da stand ich frühmorgens müde in meiner Brotabteilung, die harzige Trennung von meinem weichen, warmen Kissen war noch frisch.
Neues Jahr, neue Herausforderungen. Kaum sind die alten geschafft, warten die neuen Aufgaben auf uns, nach einer kurzen Verschnaufpause.