Deshalb sollten Firmen das Fest zum Jahresende nicht einfach streichen
Weihnachtsfeiern sind mehr als eine Alibiübung

Aldi und Migros streichen heuer das traditionelle Weihnachtsessen für die Mitarbeitenden. Fünf Gründe, warum Firmen­feiern am Jahresende für alle ein Gewinn sind.

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EIN ANLASS, VON DEM ALLE PROFITIEREN: Firmen-Weihnachtsfeiern fördern den Zusammenhalt und motivieren die Mitarbeitenden. (Foto: Adobe Stock)

1. Zusammenhalt

Menschen, die zusammenarbeiten, wissen oft erschreckend wenig Privates voneinander. Gerade in grösseren Betrieben sind die Angestellten zudem in Teams, Abteilungen und auf verschiedene Standorte verteilt, so dass viele sich gar nicht persönlich kennen. Ein Essen, das alle in ungezwungenem Rahmen zusammenbringt, schafft ein Gefühl von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Mitarbeitende lernen sich neu kennen: Der eine unnahbare Kollege zeigt sich vielleicht von seiner humorvollen Seite, und die di­stanzierte Chefin erzählt plötzlich Persönliches über sich. So entsteht Vertrauen, das sich positiv auf das Arbeitsklima auswirkt.

2. Wertschätzung

Mit einer Weihnachtsfeier – und der dazugehörigen Rede – wird den Mitarbeitenden signalisiert, dass ihre Arbeit gesehen und geschätzt wird. Lässt sich eine Firma das Weihnachtsessen etwas kosten und macht dar­aus mehr als eine Alibiübung, bedeutet das, dass im Betrieb das Engagement der Mitarbeitenden etwas wert ist. Gerade nach einem anstrengenden, wirtschaftlich vielleicht schwierigen Jahr ist das eine wichtige Botschaft. Denn sie kann Mitarbeitende davon abhalten, sich vorschnell eine neue Stelle zu suchen. Wer sich wertgeschätzt fühlt, bleibt «seiner» Firma auch in schwierigeren Zeiten eher treu.

3. Motivation wird gesteigert

Wer frustriert ist und keine Lust auf die Arbeit hat, liefert schlechte «Büez» ab. Dies tut auch, wer sich im Betrieb alleingelassen fühlt. All diesen Gefühlen kann ein wertschätzendes Weihnachtsessen entgegenwirken: Der Alltag kann für einen Abend hinter sich gelassen werden, Kolleginnen und Kollegen erscheinen einem plötzlich vertrauter, vielleicht entsteht in ungezwungenem Ambiente gar eine Freundschaft, und die Arbeitnehmenden fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft. Auch die Firma erscheint vielleicht in anderem Licht – was einen wahren Motivationsschub auslösen kann.

4. Teil der Unternehmenskultur

Das Weihnachtsessen ist auch eine Art Visitenkarte für eine Firma. Die Art, wie Mitarbeitende am Ende des Jahres belohnt und gefeiert werden, sagt einiges über die Unternehmenskultur aus: Es zeigt, wofür ein Betrieb steht, welchen Stellenwert Zusammenhalt, Dankbarkeit und Belohnung haben und ob es auch um die Menschen geht. So ist ein gelungenes Weihnachtsfest ein positives ­Signal an das bestehende Team und fördert die Identifikation mit der Firma.

5. Gemeinsam vorankommen

Was steht im neuen Jahr an? Was für Herausforderungen werden erwartet, und wie können sie gemeistert werden? Ein Weihnachtsessen ist eine gute Gelegenheit, um das Team auf das kommende Jahr zu motivieren. Denn auch das ist Wertschätzung: mit den Mitarbeitenden gemeinsam auf einen Weg gehen, ehrlich Ziele kommunizieren und Hürden benennen. Und dann zusammen auf das Kommende anstossen. So fühlen sich die Angestellten abgeholt und als Teil des Ganzen statt als kleines, unbedeutendes Rädchen im Getriebe.


Aldi und MigrosJubiläum reicht

Warum feiern Aldi und ­Migros 2025 keine Weihnachten? Die Migros verzichtet auf die Weihnachtsfeiern für die Belegschaft mit dem Argument, man habe mit dem Fest Anfang September zum 100-Jahr-Jubiläum bereits gefeiert. Deshalb liege dieses Jahr statt eines Essens nur ein «Merci-Apéro» drin, den sich jedes Team selbst organisieren dürfe. Bei Aldi sind die Gründe ähnlich. Laut «Blick» verweist der Discounter auf die 20-Jahr-­Jubiläumsfeier, die Ende September stattfand. 

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