Ab 2028 gilt für Spengler, Sanitärinnen und Heiziger ein neues Modell zur Frühpensionierung: ab dem Alter von 60 Jahren erhalten sie eine Überbrückungsrente.

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HABEN SICH DIE FRÜHPENSIONIERUNG ERKÄMPFT: Gebäudetechnikerinnen und Gebäudetechniker demonstrieren für bessere Arbeitsbedingungen. (Foto: Unia)

Jetzt wird die Frühpensionierung nach einigen Kantonen der Romandie und dem Tessin endlich auch für die Gebäudetechnikbranche im Rest der Schweiz eingeführt. Ab 2028 gilt ein neues Modell für die Vorruhestandsregelung. Damit geht ein langjähriger Wunsch der Berufsleute in Erfüllung. Das neue Modell kommt rund 24'000 Arbeitnehmenden in den Branchen Spenglerei, Gebäudehülle, Sanitärinstallation, Heizung, Klima- und Lüftungstechnik sowie in der Solarbranche zugute. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich mit dem Arbeitgeberverband Suissetec auf eine entsprechende Vereinbarung geeinigt.

So läuft es

Doch die Auflagen für die Frühpensionierung sind streng: Nur Arbeitnehmende, welche die letzten sieben Jahre ununterbrochen und insgesamt mindestens 15 Jahre in der Branche tätig waren, können ihre berufliche Tätigkeit ab dem 60. Altersjahr schrittweise reduzieren oder mit 62,5 Jahren in den Vorruhestand mit vollen Leistungen gehen. Bis zum ordentlichen AHV-Rentenalter erhalten sie eine Vorruhestandsrente. Die Finanzierung erfolgt ab 2027 durch Lohnbeiträge von Arbeitnehmenden (0.8 %) und Arbeitgebern (1.0 %). Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen sollten sich mindestens ein Jahr vor ihrem Vorruhestand beim Unia-Sekretariat ihrer Region melden, um sich beraten und bei der Vorbereitung der Einreichung ihres Antrags unterstützen zu lassen.

Demo hat sich gelohnt

Yannick Egger, der Unia-Mann für die Gebäudetechnikbranche, sagt:

Diese Errungenschaft ist nicht vom Himmel gefallen. Sie ist das Ergebnis des Engagements Tausender Unia-Mitglieder und ihrer Mobilisierung. Kollektive gewerkschaftliche Aktionen sind der Schlüssel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen – heute mehr denn je.

Die grosse Beteiligung der Berufsleute und die Demo vor dem Hauptsitz des Arbeitgeberverbandes Suissetec haben sich gelohnt. 

Im Baugewerbe fehlt die Frühpensionierung jetzt nur noch bei den Elektrikern, Schreinerinnen und Holzbauern in der Deutschschweiz und im Tessin. Es ist höchste Zeit, dass auch in diesen Branchen die strenge körperliche Arbeit mit der Möglichkeit zur Frühpensionierung belohnt wird.

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