Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider am Unia-Kongress:
«Ihre Stimme wird bei der Abstimmung zum EU-Abkommen entscheidend sein»

Eine grosse Wahl, ein Blick in die Zukunft und ein prominenter Gast. So war der zweite Unia-Kongresstag.

Beitrag vorlesen lassen.
0:00 / 3:19
HOHER BESUCH: Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider am Unia-Kongress. (Foto: Manu Friederich)

Wie sieht Arbeit in 20 Jahren aus? Welche Weichen müssen wir heute stellen, damit wir im Jahr 2045 gute und würdige Arbeitsplätze haben? Mit den «Perspektiven 2045» will die Gewerkschaft Unia die Zukunft der Arbeit neu denken. Es geht um strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft, die Alterung der Bevölkerung, künstliche Intelligenz und Digitalisierung, aber auch die Entwicklungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Migration, Gleichstellung, die Klimakrise oder gar die neue Weltunordnung. Nach intensiver Diskussion haben die Delegierten das Positionspapier angenommen.

GROSSE ZUSTIMMUNG: Die Delegierten sagen Ja zu den «Perspektiven 2045». (Foto: Manu Friederich)

Premieren

Und wer soll die Unia für die nächsten vier Jahre leiten? Der Kongress hat auch darüber entschieden. Die Delegierten haben 4 Mitglieder der Geschäftsleitung wiedergewählt, Präsidentin Vania Alleva im Amt bestätigt – «Vania, mit dir sind wir stark» – und zwei neue Mitglieder bestimmt. Beide «Neuen» stellen eine Premiere dar: Silvia Locatelli ist das erste GL-Mitglied aus der Region Neuenburg, Timur Öztürk das erste GL-Mitglied aus der ALK.

DIE NEUE GESCHÄFTSLEITUNG: (v.l.n.r.) Bruna Campanello, Nico Lutz, Véronique Polito, Vania Alleva, Martin Tanner (alle bisher), Silvia Locatelli und Timur Öztürk (beide neu). (Foto: Manu Friederich)
VERABSCHIEDET AUS DER GESCHÄFTSLEITUNG: Renate Schoch... (Foto: Manu Friederich)
... und Yves Defferrard. (Foto: Manu Friederich)

Und gegen Ende des zweiten Kongresstages betrat SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die Bühne. Man könne sich vorstellen, dass nach «intensiven Tagen voller Diskussion und Austausch eine gewisse Müdigkeit im Saal herrscht», begann die Innenministerin und korrigierte sich gleich selbst: Das würde nur denken, wer die Gewerkschaftswelt mit ihrer Mobilisierungs- und Widerstandskraft schlecht kenne. Was sie hier spüre, sei «eine gewisse Feierlichkeit und eine intensive Präsenz».

Ein wichtiges Thema beim Auftritt der Bundesrätin waren die bilateralen Verträge mit der EU. Die Haltung der Gewerkschaften werde bei der Abstimmung entscheidend sein. Baum-Schneider:

Ich lade Sie ein, die Bevölkerung vom Nutzen des Abkommens mit der EU zu überzeugen. Ihre Stimme wird entscheidend sein.

WIRBT FÜR DIE BILATERALEN: Bundesrätin Baume-Schneider. (Foto: Manu Friederich)

Tags zuvor hatten die Unia-Delegierten bereits über das Thema beraten und mit einer klaren Mehrheit beschlossen, die Bilateralen zu unterstützen – sofern das schweizerische Massnahmenpaket den Schutz der Löhne garantiert.

Nicht überzeugend

Auch zur Umsetzung der Pflegeinitiative äusserte sich Baume-Schneider. Der Bundesrat hat zwar ein Gesetz ausgearbeitet, das Verbesserungen bringt, doch es ist aus Sicht der Gewerkschaften lückenhaft. Elisabeth Baume-Schneider streicht denn auch hervor, welche Verbesserungen das Gesetz bringe, das der Bundesrat verabschiedet hat. Dass sie damit die Menschen im Saal nicht komplett überzeugen kann, weiss die Innenministerin.

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.