Magenbrot-Eclat
Ein Streit eskaliert

Zuerst legte sich Roger Rohner mit der Unia an. Jetzt wurde er von Angehörigen entwaffnet und von der Polizei besucht. Das Neuste vom Magenbrot-Rowdy.

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EIGENTLICH LECKER: Magenbrot kann aber auch eine Fehde entfachen. (Foto: PD)

Er nannte sie «blöde Kuh», «Nutte» und fabulierte von einer «Beziehung»: Roger Rohner (57), Marktfahrer und Abkömmling der gleichnamigen St. Galler Magenbrot-Dynastie, plagte seine Verkäuferin Manuela González * (36) übel. Erst liess er sie Schichten von über 14 Stunden bolzen, dann zahlte er keinen ordentlichen Lohn und keine Sozialabgaben – vier Monate lang. Dann wurde González schwanger – und Rohner warf sie raus, aus Job und Wohnung, die sie bei ihm mietete. Doch das Unia-Mitglied holte sich Hilfe (work berichtete). Worauf die Produktionsfirma Magenbrot Rohner AG sich vom Familienmitglied distanzierte.

Roger Rohner wirtschaftet zwar auf eigene Kasse, bezog aber das berühmte Magenbrot vom Familienbetrieb. Damit war nun Schluss. Die Magenbrot Rohner AG verhängte einen Lieferboykott. Was dann geschah, war kürzlich im «Blick» zu lesen: Roger Rohner soll seinen Cousin Patrick Rohner «Huere Wixer» genannt haben. Patrick Rohner ist Chef der Rohner Magenbrot GmbH und für den Vertrieb und den Verkauf zuständig. Weiter habe Roger Rohner seinen Boykotteuren geschrieben, er werde «alle umlassen». Patrick Rohner erstattete Anzeige. Dann schlug auch noch die Frau des Rüpel-Rohners Alarm.

Schrotflinte und Boykott-Stop

Sie warnte Patrick Rohner, ihr Mann habe Waffen zu Hause. Patrick Rohner habe dann die Initiative ergriffen und eine Pump-Action-Schrotflinte aus dem Haus seines Cousins geholt und der Polizei übergeben. Ob der Waffenbesitz Konsequenzen haben wird, entscheidet die Polizei in einem separaten Verwaltungsverfahren. Bereits rechtskräftig ist ein Entscheid der Staatsanwaltschaft. Sie brummte Roger Rohner wegen der Anfeindungen eine bedingte Strafe von 5400 Franken auf. Dazu kam eine Busse von 500 Franken und saftige Gebühren. Für den Rohner-Clan scheint die Sache damit vom Tisch: Sie hat ihren Lieferstop aufgehoben.

Unia-Mann Lukas Auer kritisiert das. Denn: «Roger Rohner wurstelt einfach weiter!» Der Ex-Verkäuferin habe er zwar vor kurzem 2500 Franken überwiesen. Doch noch immer fehlten die Anmeldung bei den Sozialversicherungen sowie fast 20 000 weitere Lohnfranken. Auch eine Schlichtung Mitte August habe nichts ­gebracht. Und die Gerichtsakten für den kommenden Prozess habe Rohner vom Pöstler nicht entgegengenommen. Der Rechtsvertreter des Rowdys hat derweil das Weite gesucht. Der Unia schrieb er: «Roger rutscht wieder in seine alten Verhaltensmuster ab.»

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