Unia-Kongress in Brig VS
Die Zukunft der Arbeit denken

Unter dem Motto «20 Jahre stark – gemeinsam für soziale Gerechtigkeit» tagt der Unia-Kongress in Brig. Er legt die wichtigsten strategischen Eckpunkte für die nächsten vier Jahre fest. Und denkt gross: Wie muss die Arbeit 2045 gestaltet sein?

Beitrag vorlesen lassen.
0:00 / 3:46
DER STARTSCHUSS: 400 Delegierte treffen sich in Brig zum Kongress. (Foto: Manu Friederich)

Erstmals seit 9 Jahren trifft sich der Unia-Kongress wieder physisch, und zwar in Brig, vom 23. bis am 25. Oktober. Nicht, dass das höchste Organ der Unia seither nicht getagt hätte – nur fand der letzte Kongress während der Coronazeit statt und deshalb dezentral und digital vernetzt.

An drei Tagen stellen rund 400 Delegierte die Weichen für die Zukunft der grössten Schweizer Gewerkschaft. Sie werden über die Zukunft der Arbeit bis 2045 diskutieren und über die Strategie für die nächsten vier Jahre. In Positionspapieren zeigen sie den Weg auf in Sachen Lohnschutz, auch in Zusammenhang mit der gefährlichen 10-Millionen-Schweiz-Initiative der SVP. Denn die Rechte der Arbeitnehmenden werden von rechten und rechtsextremen Kräften angegriffen, auch in der Schweiz. Die SVP-Initiative ist ein Angriff auf die Rechte aller Arbeitnehmenden und will den Lohnschutz schleifen.

DIE PRÄSIDENTIN: Vania Alleva spricht zu den Delegierten. (Foto: Manu Friederich)

Themen, die bewegen

Die Delegierten werden auch die Unia-Positionen festlegen im Hinblick auf die aktuellen Angriffe aus dem Parlament gegen kantonale Mindestlöhne, den arbeitsfreien Sonntag und den Gesundheitsschutz via 17-Stunden-Tage. Dabei geht es auch um Themen wie Arbeitszeitverkürzung, Schutz vor Gewalt und Diskriminierung, vor unrechtmässigen Kündigungen oder vor den negativen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz.

In 15 Resolutionen zu 13 Themen diskutiert der Kongress die Unia-Positionen zu brandaktuellen Themen wie der ökosozialen Wende in der Industrie, sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, einer Pflege mit Zukunft oder über geopolitische Themen wie den Krieg in Gaza.

Wahlen

Zudem stehen die Wahlen des Präsidiums und des Zentralvorstandes auf dem Programm. Sowie die Wahl der nationalen Geschäftsleitung mit zwei neuen Kandidierenden. Silvia Locatelli, Regiosekretärin Neuenburg, und Timur Öztürk, Leiter der Zentrale der Unia-Arbeitslosenkasse, stellen sich zur Wahl.

Der Kongress wird auch die aktuellen Verhandlungen zur Erneuerung des Landesmantelvertrages (zum work-Dossier) auf dem Bau thematisieren sowie die Mobilisierung für die grosse Pflegedemo (zum work-Video) am 22. November in Bern.

20 Jahre Unia

Und der Kongress wird auch feiern! Nämlich das 20jährige Bestehen der Unia. Das Unia-Jubiläum (zur work-Spezialausgabe) gibt die Möglichkeit, Bilanz über die ersten 20 Jahre der Unia zu ziehen. Für Unia-Präsidentin Vania Alleva ist klar: «Es ist eine Erfolgsgeschichte.» Denn die Unia sei eine soziale Kraft, die den Arbeitnehmenden eine Stimme gebe. Und eine zentrale Säule im Schweizer Modell der Arbeitsmarktregulierung mit Verträgen, Mindestlöhnen und Lohnschutz. Aber natürlich gebe es noch Potential für Verbesserungen – und genau dafür stellt der Kongress jetzt die Weichen.

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.