Basler Lernende wehren sich gegen Diskriminierung

«Scorpio» sticht zu!

Darija Knežević

Lernende einer Baselbieter Bäckerei beklagen sich über miserable Zustände in ihrem Ausbildungsbetrieb. Mit der Basler Lernendenbewegung Scorpio wehren sich die jungen Berufsleute mit einer Protestaktion.

IN AKTION: Die Lernendenbewegung Scorpio protestiert vor der Baselbieter Bäckerei. (Foto: Instagram @scorpiobasel)

«Die Lernenden werden in dem Betrieb massivem Rassismus, Sexismus und Erniedrigung ausgesetzt.» So berichtet die Lernendenbewegung Scorpio aus Basel über die Zustände von mehreren Auszubildenden einer Baselbieter Bäckerei. Mehrere Lernende haben den Kontakt zur Jugendgruppe gesucht, für Scorpio war klar: Dagegen muss was unternommen werden! So kam es für die Lernendenbewegung Scorpio, über die work bereits berichtete, zu ihrer ersten Protestaktion.

«RASSISMUS, SEXISMUS UND ERNIEDRIGUNG»

Mitte März versammelte sich die Gruppe aus Lernenden vor der betroffenen Bäckerei. Mit Fahnen und Parolen setzten die jungen Menschen ein Zeichen. «Die Lernenden werden in dem Betrieb massivem Rassismus, Sexismus und Erniedrigung ausgesetzt», sagt Scorpio. Zudem werden sie von Vorgesetzten bei der Arbeit als dumm und unfähig beschimpft. Die Lernendenbewegung fordert mit ihrer Aktion: keine Diskriminierung auf Grund von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Aussehen und Religion. «Zudem etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Respekt und Anerkennung!» so Scorpio.

MUT UND MOTIVATION

Und warum wenden sich die Lernenden nicht bei kantonalen Stellen wie beispielsweise dem Lehrlingsamt? «Wir haben von einigen Fällen gehört, bei denen die kantonalen Stellen nicht im Interesse der Lernenden, sondern in dem der Betriebe gehandelt haben. Da wir im Betrieb in der Hierarchie ganz unten sind, sind wir tendenziell benachteiligt.» Die Lernendenbewegung kritisiert zudem die vermeintlich objektive Haltung des Lehramts. Wichtig wäre es, sich klar auf die Seite der Lernenden zu stellen. «So ziehen wir oft den Kürzeren.» Wichtig seien deswegen unabhängige Kontaktstellen für Lernende und mehr Aufmerksamkeit auf ihre psychische Gesundheit im Lehrbetrieb.

Diese erste Protestaktion schenkt der Lernendenbewegung Mut und Motivation: «Für uns war es eine sehr stärkende Erfahrung. Wir konnten viele Leute über die Problematik informieren und zeigen, dass wir uns wehren, wenn es darauf ankommt!»


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