20 Jahre bei Metalor:

Unia-Mann Blösch prüft Gold & Co.

Iwan Schauwecker

Jeden Tag hält Raphaël Blösch (41) Gold und Silber in den Händen. Und prüft Reinheit und Qualität der Edelmetalle.

PEKO-PRÄSIDENT: Raphaël Blösch ist eidgenössisch diplomierter Edelmetallprüfer. (Foto: ZVG)

Auf dem Weg zu den Schmelzkammern und den Labors sind Körperscans und Kontrollen von persönlichen Gegenständen für die Arbeiterinnen und Arbeiter ein tägliches Ritual. So auch für Chemielaborant Raphaël Blösch (41). Er arbeitet seit 20 Jahren bei Metalor in Marin NE. work trifft ihn in der firmeneigenen Kantine, wo auf jedem Tisch ein Desinfektionsmittel steht, Sinnbild für die Sauberkeit und die penible Ordnung in der Fabrik.

Auf dem Gelände arbeiten insgesamt 300 Personen: 230 Arbeiter in der Produktion, also bei den Schmelzöfen, in der Veredelung, in den Labors und in der Logistik. Es sind fast ausschliesslich Männer. Bei Metalor wird in ein bis zwei Schichten während 6 Tagen in der Woche Edelmetall produziert. 70 weitere Personen arbeiten in der Administration und im Management.

Die neuen japanischen Eigentümer investieren.

WIE EINE ZWEITE FAMILIE

Blösch ist eidgenössisch diplomierter Edelmetallprüfer und analysiert im Labor die Qualität und Reinheit von Gold, Silber, Platin und Palladium. Er sagt zu work: «Wir haben eine gute Diskussionskultur und helfen uns gegenseitig hier bei Metalor.» Der Betrieb in Marin sei wie eine zweite Familie für ihn. Seit der Übernahme der Raf­finerie durch den japanischen ­Tanaka-Konzern im Jahr 2016 würde sehr viel in den Standort investiert, insbesondere auch in den Ausbau und die Sicherheit der Anlagen. Das sei auch wichtig, denn die Arbeit mit Chemikalien und Schmelzöfen mit Temperaturen bis zu 1500 Grad sei gefährlich.

Blösch ist Unia-Mitglied und Präsident der Personalkommission. Sein Engagement in der Personalkommission sieht er als Beitrag für die Schwächeren im Betrieb. «Wir konnten mit der Unterstützung der Unia einen fortschrittlichen Firmen-GAV mit Mindestlöhnen, Weiterbildungen und 10 Tagen Vaterschaftsurlaub aushandeln.»

FIRMEN-GAV BRAUCHT TUNING

Etwas kritischer beurteilt Silvia Locatelli, Regionalsekretärin der Unia Neuenburg, den GAV von Metalor. Sie sagt zu work: «Der Vertrag ist historisch gewachsen. Er braucht jetzt sicherlich Anpassungen an die Entwicklungen unserer Gesellschaft.»

Zum Beispiel bei den Löhnen und bei der Arbeitszeit. Gemeinsam mit der Personalvertretung möchte Locatelli den GAV im Rahmen der nächsten Lohnverhandlungen weiterentwickeln.

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