Nach Mega-Skandal am Genfer Flughafen

Baubüezer haben Jobs zurück

Darija Knežević

Sieben Tage die Woche chrampfen, täglich bis zu 12 Stunden, und das zu einem Stundenlohn von 9 Franken. So erging es Bauleuten am Genfer Flughafen. Doch die Unia greift erfolgreich durch.

Abgefertigt: Am Flughafen Genf entsteht ein neues Logistikzentrum. Gebaut mit Dumpinglöhnen. (Foto: Keystone)

Im Sommer flog auf: Rund fünfzig Baubüezer, die für eine ita­lienische Baufirma arbeiteten, wurden beim Bau des neuen Logistikzentrums am Genfer Flughafen massiv ausgenutzt (work berichtete). Die italienische Firma Mitel International SA hat weder Arbeitszeiten eingehalten noch die vorgeschriebenen Mindestlöhne bezahlt.

WARTEN AUF LOHN

Die Ausbeutung der Arbeiter ­aus Italien und Rumänien blieb aber nicht unbemerkt. Kurzerhand schaltete sich die Unia Genf ein. Und auch eine Kontrolle des Genfer Büros für Baustellenkon­trollen (BCC) bestätigte: Grobe Ver­stösse gegen Gesamtarbeitsvertrag und Arbeitsgesetz!

In der Folge wurde Mitel International SA der Bauauftrag entzogen. Das traf aber auch die geprellten Büezer: Sie wurden von der Firma ohne Job und Lohn zurück in ihre Herkunftsländer geschickt. Doch der Unia gelang es nach langen Verhandlungen, die Arbeitsstellen zu sichern und die Arbeiter zurück nach Genf ­zu bringen. Mit dem Baukonzern ­Mitel gibt es allerdings weiterhin Krach: Immer noch warten die Bauarbeiter auf ihre Löhne. Und für die Unia ist klar: Die Verantwortung für diesen Skandal liegt beim Genfer Flughafen.

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