Zu den Machenschaften des Essenslieferdiensts Smood:

Migros macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt

Christian Egg

Migros und Smood sind eng verbandelt. In der Westschweiz liefern die Fahrerinnen und Fahrer Onlineeinkäufe vom Grossver­teiler direkt nach Hause. Und 46 Prozent der Smood-Aktien gehören heute der Migros Genf. «Strategische Partnerschaft» nennen das die beiden Firmen.

Foto: Keystone

Was sagt die Migros zur Kritik an Smood? Die Antwort aus Genf mutet bizarr an. Man habe sich gegenüber Smood ­«dafür eingesetzt, dass die rechtlichen Grundlagen respektiert würden» – als ob dies nicht eine Selbstverständlichkeit wäre. Zudem «begrüsst» die Migros den umstrittenen GAV zwischen Smood und der Gewerkschaft Syndicom – von dem allerdings die Fahrerinnen und Fahrer von Simple Pay ausgenommen waren.

46 Prozent der Smood-Aktien gehören der Migros Genf.

NO COMMENT. Zum Umstand, dass diese den Augustlohn nicht rechtzeitig erhielten: kein Wort. Zur Massenentlassung ohne Sozialplan: no comment. Zum Firmenphantom Simple Pay: «eine unabhängige und autonome Firma, die mehrere Kunden hat». Mehrere Kunden? Anwalt Christian Dandrès, Kenner der Zustände bei Simple Pay: «Streng genommen ja. Aber neben den Hunderten Fahrerinnen und Fahrern, die Simple Pay an Smood ausgeliehen hatte, gab es genau zwei Mitarbeitende in anderen Firmen.»

Pippi Langstrumpf hat orangerötliche Haare. Und singt: «Ich mach’ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt.»

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