Dringender Aufruf von Unia-Chefin Vania Alleva zur­ Kündigungs­initiative:

«Sagt Nein, es geht um uns alle!»

VANIA ALLEVA: «Die SVP-Kündigungsinitiative will, dass Lohnabhängige weniger Rechte haben, weniger Schutz bekommen – und weniger verdienen.» (Foto: Matthias Luggen)

Liebe Kolleginnen und ­Kollegen

Die Abstimmung vom 27. September ist enorm wichtig. Die Löhne und die Arbeitsbedingungen aller Arbeitnehmenden stehen auf dem Spiel. In den vergangenen Wochen und Monaten hat die SVP ihre Kündigungsinitiative als Arbeitnehmendenschutz verkauft. Als Garant für tiefere Mieten. Als Beitrag zum Umweltschutz. Als Beitrag für mehr Platz im Tram und auf den Strassen.

Das ist ebenso schamlos wie perfid.

SCHANDFLECK. Ihre wahren Ziele hat die SVP bei der Lancierung verraten: Sie will die Arbeitnehmenden spalten und die Gewerkschaften schwächen. Sie will die Löhne drücken und die Gesamtarbeitsverträge abschaffen. Die SVP will zurück zur diskriminierenden Kontingentspolitik. Zur Baracken-Schweiz. SVP-Vertreter rühmen offen das unmenschliche frühere Saisonnier­statut, diese eidgenössische Variante der Apartheid, diesen Schandfleck der Schweizer Geschichte.

Die Kündigungsinitiative greift die Personenfreizügigkeit an, um die flankierenden Massnahmen und damit die Rechtsgleichheit für über eine Million Arbeitnehmende abzuschaffen. Die SVP will von den wirklichen Problemen der Arbeitnehmenden in diesem Land ablenken: von Arbeitgeberwillkür, vom Druck auf Lohn und Arbeitsbedingungen. Darum fährt sie eine Sündenbock-Kampagne gegen «die Ausländer».

BRANDGEFÄHRLICH. Doch es geht der Milliardärspartei gar nicht um mehr oder weniger Einwanderung. Bei ­jeder Gelegenheit betonen SVP-Exponenten, die Wirtschaft solle weiterhin alle benötigten Arbeitskräfte ­bekommen. ­Allerdings sollten die Lohn­abhängigen weniger Rechte ­haben, ­weniger Schutz bekommen – und weniger verdienen.

Die Kündigungsinitiative ist brandgefährlich – weil sie alles angreift, was die Arbeitnehmenden in diesem Land hart erkämpft haben.

Nein! Liebe Kolleginnen und Kollegen mit Stimmrecht: Geht unbedingt an die Urne. Sagt Nein zur Kündigungsinitiative. Mobilisiert bis zum Abstimmungstag weiter Freundinnen und Bekannte. Denn es geht um uns alle. Um unsere Arbeitsbedingungen. Um ­unsere Löhne. Wehren wir gemeinsam diesen Frontalangriff auf die ­Arbeitnehmendenrechte ab!


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