Ratgeber

Allergien: Wenn’s schmerzt, juckt und brennt

Sina Bühler

Willst du Gärtnerin oder Tierpfleger werden? Bei diesen und einigen anderen Berufen solltest du dich auf Allergien testen lassen.

Handschuhe: Nicht nur für Allergikerinnen und Allergiker ist die Schutzkleidung ein Muss. (Foto: Istock)

Marianne Burch möchte gerne Tierpflegerin werden. Doch die 14jährige macht sich Sorgen: Sie hat Heuschnupfen. Und als sie letzten Sommer von einer Biene gestochen wurde, ist ihr Bein auf das Doppelte angeschwollen. Die Ärztin schlägt ihr einen Allergietest vor. Das Ergebnis: Mariannes Haut reagiert tatsächlich heftig auf mehrere Stoffe: unter anderem auf Tierhaare. Ob sie ihren Traumberuf lernen kann, ist damit in Frage gestellt. Unmöglich ist es aber nicht. Es gibt Bäckerinnen mit Mehlstauballergien, Pflegefachleute, die sensibel auf Latex reagieren, Maurer, die Zement nicht vertragen.

RISIKEN. Die Unfallversicherung Suva rät deshalb Schülerinnen und Schülern, allfällige Allergien bereits vor der Berufswahl abzuklären. Gerade wenn du bereits Allergien hast, solltest du dich mit dem Hausarzt oder der Hausärztin über deinen Berufswunsch unterhalten. Auch die künftigen Ausbilderinnen und Ausbilder oder Berufsberaterinnen können Auskunft über die Risiken geben. Aber auch wenn du bisher nie allergische Reaktionen hattest, solltest du bei einigen Berufen vorsichtig sein. Denn Allergien können plötzlich und unabhängig vom Alter auftauchen.

Problematisch können insbesondere diese Berufe sein:

  • Coiffeur / Coiffeuse: Haarfarben, Dauerwellenmittel, Nickel, Chrom
  • Bäcker und Köchin: Mehl, Eier, Allergien auf andere Lebensmittel
  • Pflegefachleute: Latex, Desinfektionsmittel, Medikamente
  • Polymechanikerin und Carrossier: Metalle, Farben, Kühlschmiermittel
  • Schreinerin und Zimmermann: Holzstaub, Harze, Lacke
  • Laborantin und Tierpfleger: verschiedene chemische Verbindungen und Tierhaare
  • Bäuerin, Gärtner: Proteine, Blumen, Pflanzenschutzmittel

Auch Allergien sind Berufskrankheiten.

Wenn dein Traumberuf oder damit verwandte Berufe auf dieser Liste stehen, lass dich ärztlich beraten. Du musst bei einer Allergie nicht zwingend eine andere Lehre wählen: Meist gibt es Massnahmen wie Handschuhe, Masken oder Schutzbrillen, die dich vor allergischen Reaktionen schützen können. Eine weitere Möglichkeit ist eine Desensibilisierung: Dabei spritzt dir die Ärztin Stoffe, auf die du allergisch bist, in steigender Dosis. Oder du nimmst sie als Tabletten, so dass der körpereigene Schutz steigt und Allergien reduziert werden.

Haarig. Coiffeusen und Coiffeure sind besonders von Ekzemen und Kontaktallergien betroffen. Vor allem im ersten Lehrjahr, wenn die Stiftinnen und Stifte häufig Haare waschen müssen, sind die Hände immer nass, wird die Haut empfindlicher. Mit wenigen Massnahmen ist das aber vermeidbar. Online gibt’s die Tipps von der Suva und die ausführliche Checkliste der Koordinationsstelle für Arbeitsschutz (EKAS).

Wenn Sie bereits im Berufsleben stehen und plötzlich allergische Reaktionen haben, sollten Sie Ihre Vorgesetzten und die Unfallversicherung informieren. Allergien gelten als Berufskrankheiten. Das heisst, die Unfallversicherung übernimmt die Kosten der Behandlung, den Erwerbsausfall und eine allfällige Umschulung in einen anderen Beruf.


Mehr Wissen: Allergie online

Beim Allergiezentrum Schweiz (www.ahaswiss.ch) finden Sie Tipps und Therapiemöglichkeiten zu Allergien.

Bei der Unfallversicherung Suva finden Sie neben Unterstützung auch allgemeine Infos zu Allergien, beispielsweise zum Hautschutz. Oder zum sogenannten Bäckerasthma, das durch Mehl und Backmittel entsteht.

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