US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump unter Druck:

Fünf-Stern-Hotel zahlt Null-Stern-Löhne

Christian Egg

Die Hotelangestellten des politisierenden Rüpels Donald Trump fordern anständige Löhne. Und sind damit auf gutem Weg.

ANSAGE: Auf Instagram zeigen US-Amerikaner, was sie von Trump halten. (Foto: Instagram / #fucktrump)

Nur gerade 9 Dollar und 11 Cent verdient Miguel Funes pro Stunde. Er arbeitet im protzigen Trump International Hotel in der US-Glitzermetropole Las Vegas, macht dort Zimmerservice. Das Hotel: fünf Sterne, 64 Stockwerke, die Fassade beschichtet mit 24 Karat Gold. Mitbesitzer: Der US-Multimilliardär Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner.

TRUMP KLEMMT. Miguel Funes arbeitet auch im Hotel Mandalay Bay ganz in der Nähe. Dort bekommt er für die gleiche Arbeit anderthalbmal so viel Lohn. Zudem zahlt ihm der Arbeitgeber die Krankenkasse und die Altersvorsorge. Der Grund: Die Angestellten im Mandalay Bay sind gewerkschaftlich organisiert, die Gewerkschaft hat für sie bessere Arbeitsbedingungen ausgehandelt. Das ist unterdessen in fast allen grossen Hotels der Stadt der Fall. Aber nicht im Trump International Hotel.

Zimmerfrauen und Köche lassen sich nicht einschüchtern.

RABIAT. Damit nicht genug: Das Hotel geht rabiat gegen Gewerkschafter vor, berichtet Nevadas grösste Gewerkschaft, die Culinary Workers Union. Wer sich offen engagiere, werde nach Hause geschickt. Flugblätter würden beschlagnahmt, die Angestellten dürften nicht untereinander sprechen.

Doch die Zimmerfrauen, Köche und Servicekräfte des Trump-Hotels lassen sich nicht einschüchtern. Die 520 Angestellten beginnen sich zu organisieren, meist im geheimen. Und beschliessen, der Gewerkschaft beizutreten. Jetzt muss Trump mit dieser einen Vertrag aushandeln, der die Arbeitsbedingungen regelt.

Noch sträubt sich der Polit-Rüpel. Geht im Wahlkampf den Gewerkschaften aus dem Weg, stellt das Resultat in Frage, reicht Rekurse ein. Doch die Behörden gaben bisher immer der Gewerkschaft recht. Und diese lässt sich nicht entmutigen. Gewerkschafterin Bethany Khan: «Trump sagt, er wolle Amerika wieder zu einem grossartigen Land machen. Er hat eine grossartige Gelegenheit, hier in Las Vegas damit anzufangen. In seinem Hotel.»

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