Beizer und Büezer an einem Tisch
«Das grenzt an Sklaverei», titelt am 30. Juni 1996 der «Sonntagsblick». Der Grund: Kellner Anto Blazanovic muss im Berner Restaurant Sternenberg plötzlich acht Stunden mehr arbeiten, also neu 50 Stunden pro Woche.
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«Das grenzt an Sklaverei», titelt am 30. Juni 1996 der «Sonntagsblick». Der Grund: Kellner Anto Blazanovic muss im Berner Restaurant Sternenberg plötzlich acht Stunden mehr arbeiten, also neu 50 Stunden pro Woche.
Gute Nachrichten für alle Köchinnen, Serviceangestellte oder Barkeeper: Nach Jahren kommt endlich Bewegung in die Verhandlungen rund um den Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe (L-GAV). Servicefachangestellte Alessandra Cesari ist ganz vorne mit dabei.
Die Tieflöhne auf breiter Front angehoben, im Gastgewerbe einen 13. Monatslohn, zwei neue GAV, Tausende neuer Mitglieder: In den Dienstleistungsberufen konnte die Unia einige Pflöcke einschlagen. Doch sie hat nicht alle Ziele von 2005 erreicht.
Grenzen dicht, Lockdowns, Homeoffice: Kaum eine andere Branche wurde von der Coronapandemie so hart getroffen wie das Gastgewerbe.
Eine halbe Million Menschen verdienen in der Schweiz einen Tieflohn. Das zeigen die Zahlen der Lohnstrukturerhebung (LSE) des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Vor vier Jahren war ihr Leben auf einem Tiefpunkt. Jetzt ist Laura Soler gerade dabei, sich neu zu erfinden. Neben der Arbeit im Service verkauft sie ihre Designstücke im eigenen Webshop.
Trotz Rekordbuchungen keine Lohnerhöhung im Gastgewerbe? Auch nach vier Verhandlungsrunden sind die Arbeitgeberverbände nicht bereit, die Mindestlöhne auf ein faires Niveau zu heben. Das lassen die Gewerkschaften nicht durchgehen.