8 Wochen Ferien für Lernende
«Bei vielen Jobs bis du körperlich und geistig am Ende unter den jetzigen Bedingungen»

Mehr als 175’000 Personen haben die Petition für 8 Wochen Ferien des SGB unterzeichnet. Bei einer Aktion vor den Berufsschulen in der Stadt Zürich machte die Lernendengruppe Scorpio Zürich auf die Petition und weiteren Forderungen aufmerksam.

Beitrag vorlesen lassen.
0:00 / 3:20

Durch ein Megafon tönt der Ferienalarm der Lernendengruppe Scorpio Zürich. Auf einem Transparent steht: «Erholung ist kein Luxus». Zum Schulanfang der Berufsschulen in der Stadt Zürich waren deshalb nicht nur private Ferienerlebnisse Gesprächsthema. Es ging um mehr. Es ging um die Frage, warum Lernende in der beruflichen Grundbildung nur fünf Wochen Ferien haben, während gleichalterige Jugendliche im Gymnasium oder Fachmittelschulen 13 Wochen Ferien haben. 

Mehr Ferien für eine attraktivere Lehre

Leonie (22) hat gerade eine Lehre als Gärtnerin abgeschlossen und verteilt für Scorpio Flyer an die Schülerinnen und Passanten. Sie sagt: «Die Lehre sollte attraktiver werden, damit mehr Leute diese Arbeit machen wollen. Die acht Wochen Ferien sind ein wichtiger Anfang! Denn bei vielen Jobs bis du körperlich und geistig am Ende unter den jetzigen Bedingungen.» (work berichtete)

Gesprächsstoff zwischen Lehrerinnen und Schülern

Ein Berufsschullehrer kommt in der Mittagspause mit den Aktivistinnen und Aktivisten von Scorpio ins Gespräch. Die Aktion findet er super:

Die Forderung nach acht Wochen Ferien ist konkret und liefert wertvollen Stoff für Gespräche mit den Jugendlichen. Die Ausbeutung und Benachteiligung der Lernenden müssen wir auf jeden Fall mehr thematisieren.

Scorpio Basel und Zürich

Scorpio Zürich ist im Frühjahr dieses Jahres entstanden. Nach einer Demo für Lernende in Basel haben sich junge Menschen aus Zürich zusammengeschlossen und einen Zürcher Ableger von Scorpio gegründet. Bei der Aktion vor den Zürcher Berufsschulen macht Scorpio auch auf ihre weiteren Forderungen aufmerksam: Psychische und körperliche Unversehrtheit, höhere Mindestlöhne, keine berufsfremde Arbeit, keine Überstunden, eine Ausbildungsreform und das Recht auf eine Lehre für Geflüchtete. 

Übergabe der Petition in Bern

Die Petition für 8 Wochen Ferien, die im Juni vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB lanciert wurde und von der Unia unterstützt wird, wird am Donnerstag überreicht: Lernende, ehemalige Lernende und junge Arbeitnehmende werden den Appell mit über 175'000 Unterschriften in Bern dem Bundesrat übergeben. Der SGB schreibt:

Die Einreichung der Unterschriften ist nicht das Ende der Kampagne für die Aufwertung der Berufslehre, sondern der Anfang

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.