So reagierte die Presse auf die Grünung der Unia
Respekt vor dem neuen«Büezer-Riesen»

«Mega-Gewerkschaft», «Büezer-Riese», «Supergewerkschaft»: So titelten die ­Zeitungen vor 20 Jahren zum Gründungskongress der Unia – in Erwartung eines neuen linken Gegenpols im Land.

Die neue Gewerkschaft Unia würde kämpferischer auftreten und Arbeitnehmende branchenübergreifend vertreten. Das war nicht nur eines der Versprechen der Fusion, es war auch der Grundtenor in den Zeitungen im Jahr 2004. Aber auch das: Die gebündelte politische Macht der neuen «Mega-Gewerkschaft» («Tages-Anzeiger») könne mit ihren 200 000 Mitgliedern ein Gegen­gewicht zur erstarkten SVP bilden. Und darüber hinaus die SP vor neoliberalen Irrwegen bewahren. Wenn nötig mit Demos, Referenden und In­itia­tiven. Gleichzeitig war aber auch die Aufkündigung von Gesamtarbeitsverträgen ein Thema. Die Migros, Blochers Ems-Chemie und einige Sektionen des Nutzfahrzeugverbandes Astag wollten den neuen roten «Büezer-Riesen» («Blick») nicht mehr als Sozialpartner akzeptieren. Schadenfreudig zeigten sich die wenigsten Redaktionen. Was heute wohl anders wäre.

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