LMV-Jahr 2025, los geht’s!
Bau-Büezer hecken Pläne aus

Bald ist es wieder so weit: Der Landesmantelvertrag fürs Bauhauptgewerbe (LMV) wird neu verhandelt. Der aktuelle gilt noch bis Ende Jahr. Schon letzten Herbst hat die Unia-Bauarbeiter-Vollversammlung ihre Forderungen besiegelt. Die wichtigsten:

  • kürzere Arbeitstage,
  • eine bezahlte Znünipause,
  • Schluss mit 30 Minuten unbezahlter Reisezeit pro Tag,
  • eine anständige Lohnerhöhung für alle.

Taten will man aber auch beim automatischen Teuerungsausgleich sehen, bei den Mittagsspesen oder dem Hitzeschutz.

Strategie geheim

Mitte Februar haben sich nun die Baupräsidenten, also die gewählten Bauarbeiter-Obmänner der Unia-Regionen, in Thun zu einer Retraite zurückgezogen. Dies, um die Forderungen zu präzisieren und Strategien zu ihrer Durchsetzung zu entwickeln. Schliesslich naht die erste Verhandlungsrunde mit den Meistern. Wie aber die ausgeheckten Pläne aussehen, behalten die Bauleute für sich. Chris Kelley, Co-Leiter Bau bei der Unia, verrät nur so viel:

Die Kollegen wissen ganz genau, was sie brauchen und wie sie es bekommen können.

Und fest entschlossen seien sie schon lange.

Zeigen wird sich das schon am 17. Mai – und zwar gleich zweifach: In Zürich werden sich die Bauleute aus der Deutschschweiz und dem Tessin zu einer Grossdemo versammeln. Und die Kolleginnen und Kollegen aus der Romandie werden zeitgleich in Lausanne die Strassen fluten. Aber egal, ob Ost oder West: überall forderten die Arbeiter das gleiche, sagt Chris Kelley: «Ganz einfach Respekt für ihre Arbeit.» Und das heisse konkret: familienfreundliche Arbeitszeiten und eine Stärkung der Kaufkraft.

Erneut Rekord-Boom

Wie immer in GAV-Verhandlungen werden die Unternehmer behaupten, praktisch keinen Spielraum für wirtschaftliche Verbesserungen zu haben. Die Konjunkturdaten sprechen eine andere Sprache: 2024 wurden landesweit Bauprojekte in der Höhe von 56,6 Milliar­den Franken bewilligt – so viel wie nie in den letzten zehn Jahren. Das Fachmagazin «Baublatt» spricht von einem «hervorragenden» Jahresergebnis. Und: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) geht auch für 2025 von weiter steigenden Investitionen aus. Gleicher Trend bei den Baugesuchen. Sie zeigen seit 2022 stabil nach oben. 

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