Frauen wehren sich:

#MeToo: Die Zeit für Machos ist abgelaufen

Lotta Suter

An der Verleihung der Golden Globes solidarisierten sich Hollywoodstars in Schwarz mit Opfern sexueller Belästigung. 

SOLIDARITÄT. Zu den Golden Globes kamen viele Hoywood-Stars in Schwarz. (Fotos: Keystone)

«Time’s Up»: Die Zeit ist abgelaufen, so heisst die neue Initiative der Hollywoodfrauen. Und das sind nicht bloss leere Worte. In einem Fonds stellten sie 13 Millionen Dollar für allfällige Gerichtsprozesse wegen sexueller Gewalt oder Übergriffen bereit. Überdies wollen die Stars ihre Berühmtheit und ihr Geld für eine griffigere Gesetzgebung gegen Belästigung am Arbeitsplatz einsetzen. Die Zeit für Machos sei vorbei, sagen Divas wie Meryl Streep oder Gwyneth Paltrow. Und zwar nicht bloss im Filmstudio, sondern auch draussen auf den Feldern, in den Fleischpackereien, in der Hotellerie, in den Fabrikhallen … Die Schauspielerin und Preisträgerin Oprah Winfrey brachte es auf den Punkt: Es geht um Achtung und Respekt für alle Menschen, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe und ihrer sexuellen Orientierung.

Feminismus wird in den USA neu gelebt.

DIVAS UND CAMPESINAS. Die Solidaritätsbotschaft aus Hollywood ist nicht zuletzt ein Dankeschön an die rund 700’000 Mitglieder der Landwirtschaftsgewerkschaft «Alianza Nacional de Campesinas». Spontan stellten sich die Campesinas hinter die Filmfrauen, als sie sagten, dass der Fernsehproduzent Harry Weinstein seine berufliche Stellung ausnutze, um Untergebene sexuell zu erpressen. «Wir arbeiten nicht im Rampenlicht, sondern im Schatten der Gesellschaft, doch wir teilen eure Erfahrung. Ihr seid nicht allein. Wir glauben euch und stehen euch bei», schrieben die Gewerkschafterinnen damals an die Promis.

SCHAM WIRD WUT. In den USA entsteht eine neue Art von Feminismus und Frauensolidarität. Der Women’s March vom 21. Januar 2017 gegen den Supermacho Trump mobilisierte über vier Millionen Menschen in fünfhundert US-Städten. Der Weinstein-Skandal in Hollywood im Herbst 2017 gab der von der Afroamerikanerin Tamara Burke 2006 gegründeten #MeToo-Kampagne neuen Aufschwung. Höchste Zeit, dass sich die Scham sexuell Belästigter in Wut umwandelt!


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1 Kommentar

  1. Arno Wend

    ENDLICH mal was gutes im Netz.
    Grüsse Arno

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